1:2 gegen Mannheim

Ice Tigers bleibt nach einem Spitzenspiel zumindest ein Punkt

16.3.2022, 21:35 Uhr

Auffällig: Lukas Ribarik (Mitte) ließ seine Spielfreude auch Mark Katic spüren. © Sportfoto Zink / Thomas Hahn, Sportfoto Zink / ThHa

Sie kamen ohne einen der besten deutschen Eishockeyspieler in der Geschichte der Deutschen Eishockey-Liga, ohne einen kampfstarken Stürmer, der in der Vorsaison der National Hockey League noch ganz nahe war, ohne einen wertvollen Angreifer, den man einst gerne in Nürnberg gehalten hätte und ohne einen Finnen, der nicht nur aussieht wie ein Holzfäller, der keine Axt für seine Arbeit braucht, sondern auch so Eishockey spielt. Dass den Adler Mannheim Matthias Plachta, Lean Bergmann, Jason Bast und Ilari Melart derzeit verletzt fehlten, war der Mannschaftsaufstellung der Gäste am Dienstagabend nicht anzusehen.

Mannheim spielte dann auch wie man das einer Spitzenmannschaft auf fremdem Eis gerne zuschreibt: effizient. Auch ohne Patrick Reimer, Julius Karrer, Gregor MacLeod, Marko Friedrich und Max Kislinger wirkten die Ice Tigers zwar spritziger, schneller, hungriger. Nach 60 Minuten und 27 Sekunden aber blieb ihnen trotz aller Bemühungen nach dem intensiven 1:2 (0:0, 0:1, 1:0, 0:1) nur ein Punkt.

Reimer trainiert wieder

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Wieder mit dabei war Tom Rowe nach seiner Corona-Infektion. Offenbar vermisst der Cheftrainer seine verletzten Spieler. Nach Kapitän Reimer, der allmählich wieder ins Mannschaftstraining einsteigt, beorderte er auch den jungen Julius Karrer hinter die Bande. Friedrich und Kislinger werden hingegen wohl nicht mehr zu Co-Trainern befördert. Am Sonntag (16.30 Uhr) gegen Krefeld sollen beide Angreifer wieder mit dabei sein. Vor allem Tim Bender dürfte das erfreuen. Der Offensivverteidiger musste wieder in der Offensive aushelfen. Das Spiel von hinten zu organisieren, liegt Bender aber offensichtlich eher.

Beim 1:2 gegen die Düsseldorfer EG fielen die Abstimmungsprobleme nach der erneuten Corona-Pause allerdings noch eher auf. Gegen Mannheim schienen die Ice Tigers wieder zu ihren Stärken zu finden. Nach zwei bitteren, weil klaren Niederlagen gegen Berlin und München hatten auch die Adler etwas gutzumachen. Zwischen zwei laufstarken und – bereiten Mannschaften blieben Großchancen zunächst aus. Es waren die Gastgeber, die sich allmählich annäherten. Vor allem Luka Ribarik, in Nürnberg geboren, in der Vorsaison noch in Mannheim angestellt, fiel immer wieder positiv auf. Dass ansonsten Verteidiger Oliver Mebus die besten Chancen hatte (und vergab), war kein gutes Zeichen.

Welch eine Parade, welch ein Tor

Auf der anderen Seite kam ein ausgewiesener Spezialist in der 36. Minute frei zum Schuss, mehr brauchte Nigel Dawes nicht zum Führungstreffer. Nürnberg hat aber auch einen Könner für die besonderen Treffer zum wichtigen Zeitpunkt. Im Fallen drückte Daniel Schmölz die Scheibe nach einem Schuss von Chris Brown über die Linie (50.). Danach wurde die Partie kurz hitziger, ohne zu entflammen. Für Undiszipliniertheiten ging es für beide Teams um zu viel.

In der Schlussminute hatte Niklas Treutle seinen großen Auftritt. Im Spagat verhinderte der Torhüter den Mannheimer Siegtreffer und schenkte den 2433 Zuschauer eine Verlängerung. Die dauerte dann allerdings nur 27 Sekunden. Dann zeigte Ruslan Ishkakov welch herausragender Eishockeyspieler er sein kann. Mit einer Finte filetierte er das Nürnberger Trio, sein Schuss war unhaltbar.