1:2 gegen Düsseldorf

Nach der Corona-Pause fehlt es den Ice Tigers an Schwung und Disziplin

Sebastian Böhm

Sportredaktion

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13.3.2022, 14:04 Uhr
Wie bitte? Chris Brown merkt an gefoult worden zu sein - und leistet sich kurz darauf selbst ein Foul. 

© Sportfoto Zink / Thomas Hahn, Sportfoto Zink / ThHa Wie bitte? Chris Brown merkt an gefoult worden zu sein - und leistet sich kurz darauf selbst ein Foul. 

Als alle pfiffen, als sich noch niemand beruhigen wollte, da fuhr Oliver Mebus zu Marc Iwert und klatschte ab. Es war eine kleine Geste, die bedeuten sollte: War jetzt nicht so großartig, wird aber sicher besser.

Wurde es dann ja auch nach einem ersten Drittel, in dem Schiedsrichter Iwert sieben Mal gegen die Ice Tigers entschieden hatte, erst die ohnehin leicht entflammbaren Fans und dann Nürnberger Spieler und Bank gegen sich aufbrachte. Die letzte Strafe bekam Alex Dubeau, der Ersatztorhüter. Offenbar hatte der Frankokanadier Iwerts Leistung von der Bank aus unangemessen kommentiert. Die Schiedsrichter gaben danach tatsächlich die Hauptrollen an die Spieler ab. Wirklich gut aber wurde es nur für die sieben Düsseldorfer Fans im Gästeblock: Die Ice Tigers verloren 1:2 (0:1, 0:1, 1:0).

Zwei Legenden hinter der Bande

Sportlich hatten Nürnbergs Anhänger nach den ersten unansehnlichen 20 Minuten noch darauf hoffen dürfen, dass die Ice Tigers wacher aus der Kabine kommen würden. Nur einmal hatten sie vor diesem Spiel gegen die Düsseldorfer EG trainieren können. Immerhin waren beinahe alle Spieler nach dem Team-Quarantäne wieder einsatzbereit. Es fehlten nur noch die weiterhin mit dem Coronavirus infizierten Marko Friedrich und Tom Rowe, dazu die verletzten Patrick Reimer, Julius Karrer und Gregor MacLeod. Auch die Gäste waren ohne ihren Trainer angereist. Harold Kreis hatte sich ebenfalls angesteckt. Den beiden erfahrenen Trainern soll es gut gehen.

Manuel Kofler übernahm das Kommando hinter der Bande, ihm zur Seite stand Patrick Reimer, was dazu führte, dass hinter der Bande Legenden aufeinandertrafen. Bei der DEG half Daniel Kreutzer aus, die Nummer zwei der ewigen DEL-Scorerliste – hinter Reimer. Auf dem Eis wurde es nicht so legendär, was nicht allein an Iwert lag. Nach der erneuten Zwangspause fanden die Ice Tigers nicht zu ihrem aggressiven Spiel. Dazu kamen ungewohnte Abstimmungsprobleme, die oft darauf zurückzuführen waren, dass mit Tim Bender und Fabrizio Pilu zwei Verteidiger im Angriff aushelfen mussten.

Am Mittwoch gegen Mannheim

Ohnehin ständig in Überzahl nutzte Kyle Cumiskey einmal den Platz auf dem Eis zu einem schönen Solo. Im entscheidenden Moment legte der schnelle Düsseldorfer Verteidiger quer auf Carter Proft – 0:1 (8. Minute). Im zweiten Abschnitt zeigten sich die Ice Tigers disziplinierter, Iwert pfiff nicht jedes Mal, wenn ein Düsseldorfer die Balance verlor. Trotzdem war Niklas Treutle Nürnbergs Bester. Zwar überwand Alexander Barta den Torhüter schon früh (21.). Danach verhinderte Treutle aber gegen Alex Ehl einen höheren Rückstand.

Allmählich kam die Energie zurück, es sollte aber dauern, bis Tim Fleischer in Überzahl traf (49.). Zweieinhalb Minuten vor dem Ende hob dann erneut ein Schiedsrichter den Arm. Power-Play - für Nürnberg: Die Ice Tigers erzwangen noch erstaunlich viele Schuss-Chancen, es blieb aber bei der Niederlage. Im Gästeblock wurde in kleiner Runde gefeiert. Am Mittwoch (19.30 Uhr) sollte es do voller werden. Dann stellen sich die Adler aus Mannheim vor.

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