"Inakzeptable Vorkommnisse": FCN bezieht Stellung

17.10.2016, 18:20 Uhr

Dichter Rauch stieg aus dem Gästeblock auf: Die Fans des 1. FC Nürnberg fielen in Karlsruhe unangenehm auf. © Sportfoto Zink / DaMa

Am frühen Montagabend, etwas mehr als 24 Stunden nachdem mitgereiste Anhänger des 1. FC Nürnberg im Gästeblock für Aufregung sorgten, nahm der Verein erstmals Stellung zu den Vorfällen. Die von Aufsichtsrat, Vostand, Mannschaft und Mitarbeitern unterstützte Meldung sprach dabei explizit die zwei "Ultra"-Gruppierungen "Ultras Nürnberg 1994" und "Banda di Amici" an und kritisierte, dass diese "billigend einen Spielabbruch in Kauf" nahmen und "damit massiv Zuschauer, Aktive auf dem Spielfeld und Sicherheitskräfte" gefährdeten. Gleichzeitig verurteilte der Verein die Vorkommnisse vehement.

Beim Stand von 2:0 zündeten Anhänger des FCN Böller und präsentierten den Karlsruher Fans Zaunfahnen, die sie den Gastgebern Jahre zuvor entwendet hatten. Da die Karlsruher Fans daraufhin den Innenraum stürmten, unterbrach Schiedsrichter Felix Zwayer das Spiel. Erst nachdem Spieler und Offizielle des FCN intervenierten und den Gästeblock ermahnten und die Polizei den Innenraum wieder im Griff hatte, konnte die Partie fortgesetzt werden.

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Laut der Karlsruher Polizei erlitten mehrere Personen durch einen Pfeffersprayeinsatz der Polizei Augenreizungen. In der Folge distanzierte sich der Club erneut von der Verwendung von Pyrotechnik und bittet auf seiner Homepage um Mithilfe, damit die Täter ermittelt und belangt werden können. Es drohen ihnen sowohl strafrechtliche Konsequenzen als auch, sofern Vereinsmitglied beim 1. FC Nürnberg, ein Vereinsausschlussverfahren.

Seit 2010 belaufen sich die Geldstrafen, die der DFB wegen diverser Verstöße gegen den FCN aussprach, auf rund eine halbe Million Euro.

Dazu kommen finanzielle Ausfälle, die sich aus Teilausschlüssen wie erst kürzlich beim Heimspiel gegen Heidenheim ergaben. Geld, das beim dauerklammen Altmeister auch anders gut hätte investiert werden können.

"Habt ihr nichts aus Bochum gelernt?"

Am Ende der Stellungnahme richtet der Zweitligist erneut klare Worte an die eigenen Fans. Fragen wie "Warum nehmt ihr Verletzungen von Anwesenden in Kauf?", "Habt ihr nichts aus Bochum gelernt?" oder "Wir verstehen nicht, warum ihr unserem Verein einen weiteren finanziellen Schaden zufügt?" schließen die Stellungnahme ab. Es sind aber auch Fragen, deren Antwort nun im Dialog mit den Fans gefunden werden müssen.

Dieser Artikel wurde am 17. Oktober 2016 um 18.20 Uhr aktualisiert.