Relegations-Kracher: Clubfans rollen im Konvoi nach Frankfurt

17.5.2016, 09:09 Uhr

Nicht nur bei Heimspielen eine Macht: Zum Relegations-Hinspiel reisen Tausende Clubfans nach Franfurt. © Zink

Eines muss man den Nürnberger Ultras zugestehen: Ein Händchen für Symbolik und Dramaturgie haben sie. Man darf annehmen, dass der Treffpunkt vor dem Relegations-Kracher ganz bewusst gewählt wurde. Denn es ist wohl kein Zufall, dass die letzte Auswärtsfahrt der Saison am Donnerstag dort beginnt, wo Ende Juli 2015 die erste endete: auf einem Autobahnrastplatz.

Um 16 Uhr wollen sich die Anhänger auf dem Rastplatz Würzburg-Nord an der A3 treffen. Im Buskonvoi soll es dann geschlossen nach Frankfurt gehen, wo um 20.30 Uhr der Anpfiff ertönt. "Gemeinsam für Nürnberg! Gemeinsam zum Aufstieg", lautet die Parole, die auf dem Szene-Blog YaBasta ausgerufen wurde.

Starkes Signal an die Spieler

Auch Clubfans, die mit dem Auto anreisen, sind dazu aufgerufen, sich der Kolonne anzuschließen. Allen Teilnehmern versprechen die Ultras ein kleines Präsent, das "dem Tag einen würdigen Rahmen" verleihen soll. Nanu, ein Geschenk? Das macht zumindest hellhörig. Und tatsächlich: So begrüßenswert die Aktion auch ist, zeigt sie doch abermals, wer das Sagen in der Kurve hat. Es ist eine Machtdemonstration mit schönen Grüßen an die verhassten Frankfurter Ultras. Frei nach dem Motto: "So einen Support müsst ihr erstmal auf die Beine stellen. Uns hält niemand auf."

Werbung
Werbung



Es ist aber natürlich auch ein starkes Signal an die Mannschaft, die gerade jetzt jede Unterstützung von den Rängen dringend braucht: "Wir, die Fans, stehen als Einheit hinter euch, komme, was da wolle." Das war in dieser Saison nicht immer so.

Zur Erinnerung: Gleich am ersten Spieltag kassierte der Club eine 3:6-Niederlage in Freiburg. Noch in derselben Nacht stellten die Ultras die Mannschaft auf einer Raststätte zur Rede. Eine beispiellose Aktion, die deutschlandweit Negativschlagzeilen machte und den absoluten Tiefpunkt der jüngeren Vereinsgeschichte des FCN markierte.

Gleichzeitig war der so genannte "Raststätten-Rapport" aber auch Wendepunkt, läutete er doch das Ende der Ära Martin Bader ein. Ob der damit verbundene Neuanfang nun bereits von Erfolg gekrönt sein wird, bleibt abzuwarten. Die Ultras werden ihren Schlusspunkt setzen, so viel ist gewiss. Jetzt ist die Mannschaft dran.