Wild? Vogelwild! Dem FCN winkt kein Happy End

15.3.2021, 05:48 Uhr

Hilflos an der Seitenlinie: Der Club von Tim Handwerker und Robert Klauß taumelt im Tabellenkeller. © Sportfoto Zink / DaMa

Es gibt Club-Fans, erfuhr man aus dem Radio, die gehen mittlerweile lieber in den Wald, wenn ihre Mannschaft spielt: Weil sie sich über Bäume nicht aufregen müssen. Alles richtig gemacht, lässt sich nach dem Gegurke gegen Osnabrück am Sonntag festhalten.

Unmöglich schlecht

Man hat gerade tatsächlich das Gefühl, dass der 1. FC Nürnberg von Woche zu Woche schlechter wird, was ja eigentlich gar nicht mehr möglich ist. Man traut Robert Klauß` Mannschaft irgendwie alles zu und doch überhaupt nichts.

Werbung
Werbung

Dabei galt der junge Trainer im Sommer als Versprechen auf eine schönere Club-Zukunft. In allen Phasen des Spiels wollten sie aktiv sein, kündigte er bei seiner Vorstellung Anfang August an. Wollte seiner Gruppe eine Struktur vorgeben, die sie immer wieder "mit einem guten Mix aus Leidenschaft, Begeisterung und Emotion" füllen sollte. Der neue Club: gut organisiert gegen den Ball, wild in den Umschaltmomenten. Vollgasfußball in beide Richtungen.

Trügerischer Vorsprung

Stattdessen sind sie höchstens vogelwild. Und auch gestern fast 90 Minuten auf der Bremse. Vereinzelt mit einer Körpersprache wie beim abendlichen Spaziergang mit der Baby-Bulldogge. Wie das sein kann, in so einem wichtigen Spiel? "Der Trainer trägt für alles die Verantwortung", sagt Klauß.

Der von ihm oft und gerne zitierte Prozess ist jedenfalls ergebnisoffen; aktuell dürfte der Club der dritten Liga sogar näher sein als der zweiten. Der Vorsprung ist trügerisch, das Restprogramm hart. Es deutet nicht viel auf ein Happy End hin. Vielleicht hilft beten, trainieren ja offenbar nicht so. Die Fans können zum Glück in den Wald. Oder einfach nur ganz weit weg vom 1. FC Nürnberg.