Corona-Hilfen: Nürnberger Flughafen bekommt Millionenunterstützung vom Staat

12.2.2021, 17:02 Uhr

Die erste Schockstarre wegen Corona. Ein Bild von der Flughafenschließung des Albrecht-Dürer-Airport im April 2020. © Günter Distler

Der Bund beschloss am Freitag einmalige Zuschüsse für zwölf wichtige Flughäfen, an denen er selbst nicht beteiligt ist. Darunter ist Nürnberg. Am zweitgrößten deutschen Flughafen München hält der Bund 26 Prozent der Anteile.

"Der pandemiebedingte Passagierrückgang hat den Nürnberger Flughafen massiv getroffen und erhebliche finanzielle Einbußen verursacht", weiß Flughafen-Aufsichtsratsmitglied und SPD-Partei- und Fraktionschef, Thorsten Brehm. Trotz des einbrechenden Flugverkehrs mussten Start- und Landebahn geöffnet bleiben, um die Rückkehr von Reisenden und vor allem Lieferketten abzusichern. Bisher sollten diese Vorhaltekosten durch die Eigentümer des Flughafens, die Stadt Nürnberg und den Freistaat Bayern, übernommen werden.

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Die aktuelle Einigung sieht nun vor, dass Bund und Länder gemeinsam helfen. Durch die staatlichen Hilfen werde die Stadt Nürnberg nun erheblich entlastet, teilte die Nürnberger SPD-Bundestagsabgeordnete Gabriela Heinrich mit, die sich zusammen mit Thorsten Brehm für eine Förderung stark gemacht hat.

Zustimmung aus Politik und Verbänden

Bayerns Finanzminister Albert Füracker (CSU) sagte am Freitag: "Es ist zu begrüßen, dass der Bund seiner Aufgabe gerecht wird und den Flughäfen als Grundpfeiler unserer Verkehrsinfrastruktur durch diese schwierige Zeit hilft." Sie hätten unverschuldet ein katastrophales Jahr hinter sich. In Bayern seien sie auch Handelsdrehscheibe und Arbeitgeber für viele tausend Menschen.

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) begrüßt ebenfalls das
Maßnahmenpaket der Bundesregierung. "In dieser dramatischen und äußerst belastenden Situation ist das ist ein wichtiges Signal der Unterstützung, auch für die Beschäftigten an den Flughäfen", betont die stellvertretende Verdi-Vorsitzende Christine Behle.



Die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV) begrüßt die Entscheidung der Bundesregierung, appelliert jedoch eindringlich, auch die kleineren Flughafenstandorte nicht zu vergessen. Für diese sei keine finanzielle Hilfe aus dem Bundeshaushalt vorgesehen. Die kleinen Flughäfen seien laut ADV ebenfalls teil der Daseinsvorsorge und stellen die Verkehrsanbindung in den Regionen und tragen dort zur Stärkung der Wirtschaftskraft bei. "Jetzt gilt es, viele wertvolle Arbeitsplätze an diesen Standorten abzusichern", bekräftigt ADV-Hauptgeschäftsführer, Ralph Beisel.