14. April 1970: Künftig im Autobahntempo durch den Süden der Stadt

14.4.2020, 07:16 Uhr
Im Bett des alten Ludwig-Donau-Main-Kanals wird künftig der Schnellverkehr rollen. Die Bauverwaltung überbrückte es schon vor Jahren mit dem Heistersteg.

© Contino Im Bett des alten Ludwig-Donau-Main-Kanals wird künftig der Schnellverkehr rollen. Die Bauverwaltung überbrückte es schon vor Jahren mit dem Heistersteg.

Im Bauausschuss stimmten sie folgenden Vorhaben zu:

1) Der Südast der Stadtautobahn von der Nopitschstraße nach Süden zur Minervastraße wird endlich gebaut (siehe Bild). Er allein kostet 3,078 Millionen Mark. Mit diesem Betrag werden auch die Anschlussrampen von und zur Nopitschstraße finanziert. Für die Hafenerschließung müssen noch in diesem Jahr zwei Millionen aufgebracht werden.

2) Über hundert Prozent mehr als veranschlagt kostet der merkwürdige Winter, wie ihn Baureferent Heinz Schmeißner bezeichnete. 400.000 Mark waren im Etat für Straßenschäden eingeplant worden. Um 800.000 Mark muss der Stadtkämmerer erleichtert werden, damit die größten Löcher verschwinden. Der Winter trug auch dazu bei, dass Schmeißner das Gremium um 300.000 Mark für Kanalersatzbauten bitten mußte.

3) Nicht zuletzt hat die kalte Jahreszeit die Verwaltung belehrt, dass der Anschlus der Stationen des Städtischen Krankenhauses an die zentrale Sauerstoffversorgungsanlage nicht ausreicht, wenn plötzlich eine Grippeepidemie ausbricht. Für über 100.000 Mark werden künftig auch die Bauten 5 und 8 versorgt. Schon einmal beim Krankenhaus: nachdem in der Kinderklinik die Schwesternunterkünfte verlegt worden sind, können für 160.000 Mark 20 weitere Krankenbetten aufgestellt werden.

4) Albrecht Dürers Geist war ebenfalls im Bauausschuss zu spüren. Damit im nächsten Jahr die Besucher nicht nur eine schöne Opernhaus-Fassade sehen, sondern auch gut hören können, müssen neue Fenster und Türen sowie eine elektro-akustische Anlage her. Kosten: 100.000 Mark.

5) Mit Fernsehaugen wird der Betrieb an der U-Bahn-Stammlinie 1 überwacht. Die Schwarz-Weiß-Anlage steht mit 480.000 Mark zu Buche; 200.000 Mark steuert der Bund, 77.000 Mark das Land Bayern aus seinem Härtefonds bei.

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