Ein Hoffnungsschimmer für die Surfer

18.6.2011, 10:45 Uhr
Ein Hoffnungsschimmer für die Surfer

© Michael Scharrer

„Eine erste Grobprüfung hat ergeben, dass vorrangig Bereiche im Pegnitztal West hierfür infrage kommen könnten“, heißt es einem Bericht, den Umweltreferent Peter Pluschke am 29. Juni dem Umweltausschuss des Stadtrats vorstellen wird. Allerdings müssten hierfür rechtliche Anpassungen erfolgen. Das Pegnitztal West verläuft ab St. Johannis Richtung Fürth.

Das Papier beschäftigt sich mit der Entwicklung des Wöhrder Sees, der durchaus auch für Wassersportler attraktiv werden soll. Stadtverwaltung und WWA – der Freistaat und die Stadt Nürnberg sind für den Unterhalt des Sees und der umgebenden Flächen gemeinsam zuständig – wollen bis spätestens Mitte 2012 Klarheit darüber schaffen, wie die Wassersportmöglichkeiten am unteren Wöhrder See aussehen könnten. Zwar betonte Umweltamtsleiter Klaus Köppel auf NZ-Anfrage, wie offen der Prozess noch ist – aber von der gegenwärtigen Tendenz her werden die Surfer wohl eher nicht auf dem Wöhrder See ihrem Vergnügen nachgehen können.

Die Verwaltung will mit den Surffreunden nach der Sitzung des Umweltausschusses sprechen. Wie es mit dem Wöhrder See weitergehen soll, bewegt aber offenkundig nicht nur die Wellenreiter: Das Internetportal www.wasserweltwoehrdersee.de, das der Freistaat einrichtete, um Ideen, Anregungen und Hinweise für die Entwicklung des Areals zu sammeln, wird rege genutzt: Zwischen Mitte März und Anfang Juni sind 900 Beiträge eingegangen, im Bericht ist von einer regelrechten „Beteiligungswelle“ die Rede. Die Spannbreite der Vorschläge reicht dabei von der Einrichtung einer Erlebnismeile bis hin zu dem Vorschlag, den Wöhrder See trockenzulegen.

Letzteres soll aber nicht passieren – Freistaat und Stadt wollen den See auf jeden Fall erhalten. Der untere Wöhrder See (Wöhrd) ist für Freizeit und Erholung vorgesehen, der obere (Mögeldorf) soll als „Ökozone“ den Schwerpunkt Natur und Landschaft haben. Ein Gesamtkonzept für die Entwicklung des Wöhrder Sees wollen Verwaltung und WWA bis Mitte 2012 vorlegen. Die Sanierung des Gebiets wird am unteren Wöhrder See beginnen; der Zeitplan sieht vor, dass bis Ende 2013 die wesentlichen wasserbaulichen Maßnahmen abgeschlossen sein sollen. Der bayerische Umweltminister Markus Söder (CSU) hat in Aussicht gestellt, dass der Freistaat rund zehn Millionen Euro investiert, um das Gewässer zu sanieren. „Nach derzeitigem Kenntnisstand ist ein höherer Mittelbedarf nicht auszuschließen“, heißt es in dem Bericht.

Auch auf die Stadt werden erhebliche Kosten zukommen, unter anderem wegen der Sanierung der Uferanlagen und der Freiflächen. Zudem wird in dem Bericht die Einrichtung einer zeitlich befristeten Stelle für die Koordination des Projekts als „unvermeidbar“ bezeichnet. So wird das Thema freilich bei den Haushaltsverhandlungen eine Rolle spielen. Damit die Pläne konkreter werden können, müssen die Stadträte nun dem Konzeptpapier grünes Licht geben.

 

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