Fürther Fliegerbombe ist entschärft

25.10.2011, 15:30 Uhr
Fürther Fliegerbombe ist entschärft

© Hans-Joachim Winckler

20 Minuten Zeit brauchten Sprengmeister Karl-Heinz Wolfram und sein Kollege Markus Sollfrank, um die Bombe zu entschärfen. Um 13.20 Uhr konnte Feuerwehrchef Christian Gußner als Einsatzleiter Entwarnung geben.

Entdeckt worden ist der Blindgänger bei der Auswertung von Luftaufnahmen bereits am vergangenen Donnerstag. „Wir haben verschiedene Szenarien zur Entschärfung durchgespielt“, erklärte Gußner im zur Einsatzleitstelle umgewandelten Jugendhaus Hardhöhe.
Weil der 64-jährige Wolfram in Aschaffenburg beschäftigt war, konnte die in zwei Meter Tiefe im Rübenacker freigelegte Bombe nicht wie unsprünglich angedacht am Sonntag entschärft werden. Der gestrige Termin hatte den Vorteiln, dass weniger Menschen evakuiert werden mussten, weil sie an ihren Arbeitsplätzen waren. In der Soldnerschule wurden Kinder aus dem Evakuierungsgebiet im Umkreis von 300 Metern um die Bombe über Mittag betreut.

67 Einsatzkräfte der Feuerwehr, Polizei und des Roten Kreuzes sorgten für Sicherheit, während Wolfram und sein Kollege Markus Sollfrank der mit 50 bis 60 Kilogramm Sprengstoff gefüllte Bombe mit Spezialwerkzeug an Ort und Stelle den Zünder herausdrehten. Auf diese Weise enschärften sie auch eine in der Nähe gefundene kleinere Splitterbombe. „Für uns ist das Routine“ erläutert Wolfram.

Auf der Hardhöhe, die wegen ihres militärisch bedeutsamen Flugplatzes der Flugzeugwerke Gotha („Waggon“) Ziel der Bombengeschwader war, hat der Sprengmeister schon viele Sprengkörper der unterschiedlichsten Größe unschädlich gemacht. Die Anwohner der evakuierten Wohnungen wurden diesmal mit Wurfzetteln auf die Aktion hingewiesen. Vorübergehende Unterkunft fanden sie in einem Gelenkbus der VAG. Für Gehbehinderte organisierte das Rote Kreuz einen Transportdienst. Die Stadt hatte für Anfragen ein Bürgertelefon mit der Rufnummer (0911) 9743698 eingerichtet.

Dass das Bombenentschärfen in Fürth allmählich zur Routine wird, bestätigt auch die städtische Katastrophenschutzbeauftragte Petra Wein. Nachdem jahrelang Ruhe herrschte, begann mit einem Bombenfund im September 2009 in Poppenreuth. Eine Serie. Mitte April wurde unweit der jetzigen Fundstelle im Gewerbegebiet Hardhöhe West eine baugleiche Bombe wie die jetzt entdeckte ausgegraben und ebenfalls in 20-minütiger Arbeit entschärft.

Und erst Ende Mai mussten mehrere tausend Menschen im Bereich des Bahnhaltepunkts Klinikum/Unterfarrnbach evakuiert werden, nachdem ein Bagger an der neuen S-Bahn-Trasse auf eine 450 Kilogramm schwere Fliegerbombe gestoßen war.  Auch das Grete-Schickedanz-Altenheim ist damals geräumt worden.

4 Kommentare