Fürther Frauen agieren vernetzt

31.1.2013, 13:00 Uhr
Fürther Frauen agieren vernetzt

© Riemann

1998 gab es weder Xing noch Facebook oder andere soziale Netzwerke. Die Idee der Fürther Frauen, sich zu einem Netzwerk zusammenzuschließen, war angesichts dessen ziemlich neu und ziemlich ungewöhnlich. Doch auch ohne die Unterstützung des weltweiten Netzes hat es sich im Lauf der Jahre gemausert — ohne groß die Werbetrommel zu rühren.

Mehr als 300 Frauen sind in der Mitglieder-Datei von Tanja Billmann registriert, die im Büro der städtischen Gleichstellungsbeauftragten Hilde Langfeld für das Frauennetzwerk zuständig ist. Wobei der Begriff Mitglied nicht ganz stimmt, denn es wird weder ein Beitrag erhoben noch gehen die Frauen irgendwelche Verpflichtungen ein, wenn sie sich dem losen Verbund anschließen.

Auch das Procedere ist denkbar ungezwungen: Das Fürther Netzwerk steht allen Frauen offen, egal ob selbstständig oder nicht, die Netzwerkabende werden kostenlos angeboten, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. „Jede Interessentin kann sich in unseren Verteiler aufnehmen lassen — Anruf oder E-Mail genügt“, sagt Langfeld und fügt schmunzelnd hinzu: „Interessierte Männer sind bei unseren Veranstaltungen übrigens auch willkommen — wir sind da tolerant gegenüber der Minderheit.“

Im Netzwerk sollen sich Frauen sämtlicher Provenienzen über die Grenzen von Bildung, Branchen, Nationalitäten und Berufen hinweg kennenlernen und austauschen. Tatsächlich finden sich unter den Teilnehmerinnen die unterschiedlichsten Laufbahnen: Viele Selbstständige sind darunter – von Fotografinnen über Heilpraktikerinnen und Biologinnen bis hin zu Rechtsanwältinnen – aber auch Lehrerinnen, Sekretärinnen und Krankenschwestern.

Bunt und vielfältig

Bei den turnusmäßigen Zusammenkünften besteht immer vor und nach den Vorträgen Gelegenheit zum „Netzwerken“, wie es neudeutsch so schön heißt: Tipps und Tricks rund um das berufliche Leben in und um Fürth werden weitergegeben, Neulinge haben die Möglichkeit, erste Kontakte zu knüpfen.

An den Abenden sei schon der Grundstein für viele langjährige Geschäftsbeziehungen gelegt worden, berichtet Langfeld. Zwischen zehn und 50 Frauen besuchen die Vorträge, über das jährliche Programm wird seit fünf Jahren basisdemokratisch abgestimmt. Jede der Netzwerkerinnen kann im Herbst ein Thema vorschlagen, die Liste wird dann an alle verschickt. Die zwölf Vorschläge mit den meisten Stimmen finden Aufnahme in das Jahresprogramm.

Hilde Langfeld und Tanja Billmann finden das Angebot für 2013 besonders gelungen — „weil es so bunt und vielfältig ist wie die Frauen in Fürth“, sagen sie. Mit dem Thema „Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht“ hat Rechtsanwältin Gabriele Sonntag jüngst den Auftakt gemacht, am 18. Februar berichtet Ines Fratoianni über Kinesiologie, Ingelore Barthelmäß referiert im März in der Fürther Volkshochschule über die „Lebenswege bemerkenswerter Fürtherinnen“.

Die weitere Themenpalette reicht von Wildkräutern, Marketing und Persönlichkeitsentwicklung bis hin zu Innenarchitektur und Nachbarschaftshilfe. Der traditionelle Treffpunkt des Netzwerks, das Lim-Haus in der Gustavstraße, wird zurzeit zwar umgebaut, ab März soll es aber voraussichtlich wieder zur Verfügung stehen.

Der Flyer mit dem Jahresprogramm liegt im Rathaus aus und kann unter der Rufnummer (0911) 9741238 oder -35 sowie per Mail an gst@fuerth.de angefordert werden. Darüber hinaus wird sich das Frauennetzwerk am 23. Februar von 12 bis 19 Uhr auf der Frauenmesse in der Fürther Stadthalle präsentieren.

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