Rückschlag für Gleichstellung

6.12.2010, 11:00 Uhr

Wie berichtet, war der Vorschlag im Rahmen des 20-Millionen-Euro-Sparpakets von Kämmerin Stefanie Ammon enthalten, die Stadtratsmehrheit gab grünes Licht: Nachdem die Stundenzahl für die Stelle einer Zuarbeiterin bereits reduziert worden war, fallen ab 2012 auch die verbliebenen 14 Stunden weg. Die Stadtkasse wird das um 18000 Euro jährlich entlasten.

Der Preis dafür werde die „Handlungsunfähigkeit der Gleichstellungsstelle“ sein, prophezeit Hilde Langfeld. Sie ist für die externe Gleichstellungsarbeit verantwortlich, kümmert sich also beispielsweise um die Organisation des Frauentags, des „Equal Pay Days“, des Mädchenzukunftstags, um diverse Informations- und Aufklärungsveranstaltungen sowie das Frauenforum und das Frauennetzwerk. Für Internes, das Bemühen um die Chancengleichheit von Frauen und Männern in der Fürther Stadtverwaltung, ist ihre Kollegin Martina Ertl-Pilhofer zuständig.

Trotz beachtlicher Erfolge – unter anderem nimmt Fürth mit 22 Prozent Frauen in Führungspositionen einen Spitzenplatz unter bayerischen Großstädten ein – sei die Arbeit in beiden Bereichen „unverzichtbar“, sagt Langfeld. Denn nach wie vor würden viele Frauen im Berufsleben benachteiligt, auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sei „noch lange nicht erreicht“.

Vor diesem Hintergrund könne die Kürzung nicht hingenommen werden, man fühle sich dadurch unzureichend anerkannt. Die neue, ab März amtierende Sozialreferentin Elisabeth Reichert (SPD) betont indes, die Streichung der Assistenz sei nicht als Ausdruck mangelnder Wertschätzung zu verstehen. Noch sei zudem offen, mit welchem Konzept der Verlust „am schmerzfreiesten“ kompensiert werden kann. Sie hoffe auf konstruktive Vorschläge im neuen Jahr.