Über das Lateinlernen zur erfolgreichen Firma

5.1.2011, 14:50 Uhr
Über das Lateinlernen zur erfolgreichen Firma

© Thomas Scherer/oh

Vom IT-Consulting, der Beratung, über die Einrichtung, Wartung und Entwicklung ganzer EDV-Anlagen und Netzwerke zu umfassende Sicherheitskonzepten, vom Einzelrechner bis hin zu ganzen Server-Einheiten – Philipp Rottner, Gründer und Geschäftsführer von NCE betreut mit seinen 20 ausschließlich festangestellten Mitarbeitern Behörden, Schulen, Kunden aus Industrie und Handel, Ärzte und Rechtsanwälte. So beispielsweise die Fürther Grund- und Hauptschulen oder Unternehmen wie Viertel Motoren mit ihren Standorten in Nürnberg, Leipzig und Stuttgart.

Und gleichzeitig präsentiert der heute 40-Jährige sich und sein Unternehmen als kleines, feines Fachgeschäft für Computerbedarf. Denn neben ihrer Arbeit als Systemhaus gibt es noch einen Laden in der Kaiserstraße in Fürth. Mit ihm hat 1995 alles angefangen. Hier kann jedermann einkaufen und bekommt nach Aussagen des Firmenchefs beim Erwerb von Anschlusskabeln, Lautsprechern oder Laptops und Computern vor allem eines: Beratung. Dabei geht der Service weit über den Kauf hinaus, beginnt mit der Bedarfsanalyse und reicht bis zum hauseigenen technischen Kundendienst, der den Kunden bei Problemen weiterhilft.

Mit einem seit drei Jahren stabilen Umsatz von rund zwei Millionen Euro pro Jahr und einem stetig steigenden Anteil des Dienstleistungsgeschäfts gegenüber dem Handel mit Hardware sieht sich die Firma im Trend des IT-Marktes – und weiter auf Erfolgskurs.

Ein Erfolg, dessen Grundlage Rottner schon im Alter von 14 Jahren legte. Damals mit einem C64-Computer, um Lateinvokabeln zu lernen. „Das habe ich auch getan“, sagt er heute, „allerdings nicht nur.“ Er fing an, zu programmieren, befasste sich mit Datenfernübertragung und startete ein Mailbox-System, dem er den ambitionierten Namen „Central Europe BBS“ gab. Weit vor dem öffentlich zugänglichen Internet bot er ein System an, das Kommunikation und Datenaustausch erlaubte. „Mich hat der Austausch mit anderen Nutzern immer fasziniert“, sagt Rottner. Und dafür stellte er die Plattform zur Verfügung.

Aus einer eigenen Telefonleitung, die er 1984 im elterlichen Haushalt durchsetzen musste, wurden vier, später zehn – jede mit ihrem eigenen, mittlerweile leistungsfähigeren, Rechner. Rottner betrieb sein eigenes Computernetz. Das zwang ihn, sich nicht nur mit der Programmierung, sondern auch mit der Hardware auseinanderzusetzen, war er doch für die reibungslose und unterbrechungsfreie Funktion seines Netzwerks verantwortlich. Der Sprung in die Selbstständigkeit 1989 war daher ein logischer Schritt. „Ich wusste, dass ich das professionell weitermachen wollte.“

Er machte eine Lehre zum Groß- und Einzelhandelskaufmann, eröffnete den Laden in Fürth und gründete schließlich die New Central Europe (NCE) GmbH. Nach Erwerb des IHK-Ausbilderscheins begann er sofort damit, den eigenen Nachwuchs heranzuziehen. Sechs Auszubildende hat das Fürther Unternehmen heute, die meisten seiner Mitarbeiter haben bei NCE gelernt. Auch ein Geheimnis des Erfolgs. Ein weiteres: „Wir haben fast keine Mitarbeiterfluktuation“, erklärt Rottner. Damit der Erfolg bleibt, erweitert das auf Windows-Systeme spezialisierte Unternehmen stetig sein Portfolio: Green-IT (umweltgerechte, stromsparende IT-Lösungen) sowie „Cloud-Computing“, Virtualisierung von Serveranlagen und spezielle Anwendungsentwicklung runden das Angebot ab.

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