Wer hat noch eine Notration im Schrank?

21.9.2009, 00:00 Uhr
Wer hat noch eine Notration im Schrank?

© Leberzammer

«Bis auf die Äpfel habe ich eigentlich alles daheim», meinte eine Frau beim Blick auf den gläsernen Kasten mit der empfohlenen Notration. Not und Ration – zwei Worte, die in einer Konsum- und Überflussgesellschaft fremd und nach lange vergangenen Zeiten klingen.

«Viele sind nicht mehr gewohnt, Vorräte zu halten», bestätigt Karin Oswald vom Fürther Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, das die kleine Schau organisiert hat. Das Ziel sei, die Bürger zu sensibilisieren, damit sie über die eigene Versorgung nachdenken. Angesichts von Supermärkten an bald jeder Ecke braucht man dafür zugegebenermaßen etwas Phantasie.

«Man kann es sich Gott sei dank kaum vorstellen», räumt denn auch Petra Wein vom Amt für Brand- und Katastrophenschutz ein. Andererseits sei die Gefahr eines großflächigen Ausfalls des Stromnetzes durchaus real.

Problematische Panne

Erst im vergangenen Jahr blieben 1,5 Millionen Menschen an der französischen Grenze stundenlang ohne elektrische Energie. Ein bis zwei Stunden komme man zurecht, meint Wein. Dauert eine beispielsweise durch ein Unwetter ausgelöste Panne länger, wird es problematisch: «Kein Supermarkt kann ohne Strom öffnen, die Kassensysteme funktionieren nicht».

Der Kluge baut also vor. Wer es ganz genau wissen wollte, der konnte per «Vorrats-Kalkulator» seinen individuellen Bedarf an Nahrung und Getränken berechnen lassen. Unter dem Motto «Notversorgung» fanden noch weitere Vorführungen statt. Unter anderem waren eine Ausgabestelle für Trinkwasser und ein Feld-Operationstisch in der für rund 850 Menschen ausgelegten Bunkeranlage aufgebaut. ARMIN LEBERZAMMER