Neue Lebensaufgabe mit besonderer Note

15.10.2009, 00:00 Uhr
Neue Lebensaufgabe mit besonderer Note

© Anestis Aslanidis

60 000 Euro lässt sich der Bezirk die zweijährige Berufsausbildung acht junger Menschen mit Behinderung kosten. An drei Vormittagen in der Woche besuchen die sonst in den Dambacher Lebenshilfe-Werkstätten Beschäftigten die Musikschule im Fürther Südstadtpark. Unter Projektleitung von Uschi Dittus («Die schicken Swingschnitten») vermitteln ihnen acht besonders qualifizierte Lehrkräfte die Grundlagen der Musik und musikalischen Praxis. Am Ende sollen sie in der Lage sein, durch Auftritte Geld zu verdienen.

Musikschulleiter Robert Wagner: «Wir wollen zeigen, dass Menschen mit Behinderung leistungsfähig sind und über ein großes kreatives Potenzial verfügen.» Vor allem auf das Zusammenspiel mit Musikern ohne Behinderung wird bei der Ausbildung Wert gelegt. Zu den größten Förderern des Pilotprojekts gehört Oberbürgermeister Thomas Jung, zugleich Vorsitzender der Lebenshilfe Fürth.

Bei der gestrigen Projektvorstellung orderte er gleich zwei Auftritte der Gruppe: einen zum Eisenbahnjubiläum im August nächsten Jahres auf der Fürther Freiheit, einen weiteren zum Jahresgespräch der Stadt im Januar 2011. Angeregt hat die Berufsausbildung der ehemalige Vorsitzende des Fördervereins der Lebenshilfe, Hans Rückel. Bei Robert Wagner rannte er offene Türen ein.

«Ich bin überzeugt, dass es funktioniert», sagt der Musiklehrer, der bereits seit 20 Jahren mit behinderten Menschen zusammenarbeitet. Nach Abschluss der Ausbildung werden die Teilnehmer weiter einmal wöchentlich unterrichtet, damit Wissensstand und Praxis erhalten bleiben. di