Eine neue Formation im Stadtrat

26.7.2007, 00:00 Uhr
Eine neue Formation im Stadtrat

© André De Geare

In der gestrigen Sitzung des Stadtrats fanden sich die drei vorerst zu einer Ausschussgemeinschaft - Arbeitstitel «AG Scharl» - zusammen, die in fast allen Beschlussgremien einen Sitz erhält. Im September soll der Stadtrat dann für die verbleibenden sieben Monate der Periode den Fraktionsstatus der «Freien Wähler» anerkennen. Nach SPD (24 Mandate), CSU (18) und Grünen (3) wäre dies die vierte Fraktion in Fürths Kommunalparlament. Voraussetzung ist laut Gemeindeordnung eine gemeinsame politische Überzeugung. Diese nachzuweisen, dürfte der «AG Scharl» jedoch nicht schwerfallen, entstammen doch alle Mitglieder dem konservativ-bürgerlichen Spektrum.

Die Kooperation zwischen ihm und Lau erklärt Scharl mit einem zufälligen Zusammentreffen. Als er seiner neuen Gruppierung, mit der er auch bei der Kommunalwahl im März antreten will, den Namen «Freie Wähler Fürth» geben wollte, habe er feststellen müssen, dass jemand schneller war: Lau habe bereits vier Wochen vor ihm die Umbenennung ihrer Bürgerliste in «Freie Wähler Fürth» beantragt. Statt sich Konkurrenz zu machen, habe man sich «zwangsläufig» zur Polit-Liaison entschlossen.

Während Mistreiter Nummer drei, der seit Herbst fraktionslose Apotheker Jürgen Raum, schon aus der CSU ausgetreten ist, möchte Scharl dies in Kürze tun. Damit erfüllt der Abweichler, der seinen Parteifreunden nach Querelen bei der Listenaufstellung für die Kommunalwahl unter lautstarkem Protest den Rücken kehrte, die Erwartungen. «Es würde doch keiner verstehen, wenn er mit Blitz und Donner aus der Fraktion aussteigt und dann in der CSU bleibt», sagte Parteichef Christian Schmidt auf FN-Anfrage. Er sei nun «gespannt, wo die politischen Unterschiede zur CSU sein sollen». WOLFGANG HÄNDEL