7. Juli 1969: Miniaturausgabe der „Kieler Woche“

7.7.2019, 07:00 Uhr
7. Juli 1969: Miniaturausgabe der „Kieler Woche“

© Ulrich

Und in der Tat: kaum jemals zuvor hatte die Nürnberger Sommerregatta so viele Teilnehmer zu verzeichnen gehabt. Ein herrliches Bild bot sich nicht nur Segelsportanhängern. Nein, auch die vielen Wochenendspaziergänger am Dutzendteich blieben oft längere Zeit stehen, um sich die 37 Boote, die das von einer leichten Brise sich kräuselnde Wasser des Sees ungewohnt zahlreich belebten, anzuschauen.

Die Segler selbst waren zufrieden. Nicht oft bekommen sie solch günstigen Wind wie vor allem am Samstagnachmittag, bei ihrem ersten der drei Läufe zu je fünf Runden geboten. Windstärke zwei bis drei blies immerhin in die Segel. 13 Flying Dutchman, 16 Korsare, fünf 420er, vier Moths und drei 505er bewarben sich um den Regattasieg.

Besonders die schnellen Flying-Dutchman, auch dem Nicht-Segel-Experten seit Uli Libors Silbermedaille in Mexiko ein Begriff geworden, die mit ihren 15 Quadratmetern Segelfläche Geschwindigkeiten bis zu 50 km/st erreichten, lagen hart am Wind. Daß dieser Wind immer für Überraschungen gut war, mußte ein FD-Crew schon im ersten Durchgang erfahren. Mitten auf der Strecke ereilte sie ihr Schicksal in Form eines klassischen Kenterns. Da half nur eins: der Steuermann mußte ins Wasser, der Vorschotmann setzte sich auf die Bordkante und vereint wurde das Boot wieder hochgehievt.

Überhaupt hatten die Vorschotmänner eine Menge Arbeit. Oft genug hingen sie im Trapez außenbords. Ein Tip für den, der's nachmachen möchte: ein Vorschotmann ist angeseilt. Vergessen Sie also die Leine nicht. Vom Ufer aus sieht man das nämlich kaum.

Kamen die Boote auf die Strecke zwischen Kolosseum und Zeppelintribüne, so setzten sie auch noch die Spinnaker. Weitere 15 Quadratmeter Segelfläche. Man tat eben alles, um auch auf dieser relativ kurzen Regattastrecke das bestmögliche aus seinem „Kahn“ herauszuholen. Was den 37 Bootsbesatzungen auch mit mehr oder minder großen Erfolg gelang.

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