Demokratie braucht Demokraten

Nürnberg - Demokratie, Rechtsstaat und Freiheit scheinen nicht mehr so selbstverständlich wie viele lange annahmen – unerlässlich ist das Engagement von Bürgern, die unerschrocken dafür eintreten und allen die Stirn bieten, die Menschen gegeneinander aufbringen oder Respekt und Gemeinsinn vermissen lassen.

Um daran zu erinnern, hatten die Bewegung "Pulse of Europa" und das Staatstheater mit weiteren Gruppen und Initiativen dazu aufgerufen, am Vorabend des Tags der Demokratie ein Zeichen zu setzen: Auf dem Platz vor dem Staatstheater ließen an die 800 Teilnehmer mit Kerzen und Lampen "Nürnberg leuchten" für die Demokratie.

Um an die Grundlagen von Demokratie zu erinnern, müssten Menschen nicht nur aus Protest gegen bestimmte politische Vorgänge auf die Straße gehen, sondern eben auch für ihr Gemeinwesen, meint Prof. Heiner Bielefeldt vom Erlanger Lehrstuhl für Menschenrechte – und schlug den Bogen nach Hongkong, wo für Millionen alles auf dem Spiel steht und wo Menschen in überwältigender Zahl unerschrocken um ihre Freiheiten kämpfen. Besorgnis könne aber auch ein hierzulande auszumachender Stimmungswandel auslösen, meinte Barbara Münzel von "Pulse of Europe". Unterstützt von Künstlern aus dem Staatstheater unterstrich auch Intendant Jens-Daniel Herzog die Werte von Offenheit und Vielfalt, die für Oper, Ballett und Schauspiel so grundlegend seien wie für die ganze Gesellschaft.