30. September 1969: Muster vom Museum

30.9.2019, 07:00 Uhr
30. September 1969: Muster vom Museum

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Außerdem gibt es ab 12. November im Bundesgebiet und in Westberlin je eine Weinachtssondermarke, die ebenfalls von Heinz und Hella Schillinger gestaltet worden ist.

Die Vorbilder für die Zinnfiguren auf den neuen Wohlfahrtsmarken befinden sich im Germanischen Nationalmuseum und im Zinnfigurenmuseum auf der Plassenburg in Kulmbach. Für die vier Marken der ersten Serie verwendeten die Nürnberger den ”Adler“, der den ersten deutschen Eisenbahnzug zog, einen Gärtner, einen Vogelhändler und einen Ritter. Die Berliner Serie zeigt in der gleichen Reihenfolge einen Waggon der ersten deutschen Eisenbahn (10 Pfennig), eine Bäuerin (20 Pfennig), eine Marktfrau (30 Pfennig) und einen Ritter (50 Pfennig).

Heinemanm „Nicht zur Feldpost“

Bundespräsident Gustav Heinemann war sehr erfreut, als er dieser Tage diese Sondermarken präsentiert bekam, vor allem deshalb, weil die beiden Künstler trotz des vorhandenen großen Sortiments darauf verzichtet haben, einen Zinnsoldaten aufzunehmen. „Die Marken gehören nicht für die Feldpost, des-halb auch kein Mann in Uniform“, erklärt Schillinger, der auch für die Weihnachtsmarken eine kleine Geschichte parat hat. Denn als er mit seiner Frau Hella nach Zinnfiguren suchte, die sich als Motive für eine solche Marke eigneten, fand er zunächst keine. Bis sich das Ehepaar schließlich an ein Geschenk erinnerte und das dazugehörige Schächtelchen wiederfand. Dessen Inhalt ist bald auf den Zehn-Pfennig-Werten zu sehen: Jesus in der Krippe (Bundesrepublik) und die Heiligen Drei Könige (Westberlin). Als der Entwurf gefertigt war, verschenkten die Schillingers die Vorbilder an das Zinnfigurenmuseum in Kulrnbach.

Das dritte „gute Stück“ erinnert schließlich an Papst Johannes XXIII. (1881-1963). Die Sondermarke zeigt sein Porträt in freier, künstlerischer Gestaltung. Die Beschriftung lautet in negativen Antiqua-Buchstaben „Papst Johannes XXIII.“ auf dem rechten und „Friede auf Erden“ auf dem unteren Rand. Der 30-Pfennig-Wert kommt in einer Auflage von 30 Millionen Stück zum Verkauf.

Doch während sich die Briefmarkenfreunde auf diese Neuerscheinungen stürzen, arbeiten Heinz und Hella Schillinger längst schon an Entwürfen für Postwertzeichen, die erst in etwa eineinhalb Jahren herauskommen, Aber darüber bewahren sie strengstes Stillschweigen, so daß der Besucher nur ver-muten kann: darunter befindet sich sicherlich auch die Marke zum Dürerjahr 1971.

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