24. Dezember 1969: Hunde haben Halsweh

24.12.2019, 07:00 Uhr
24. Dezember 1969: Hunde haben Halsweh

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Im Nürnberger Tierpark sind bis jetzt „nur“ die Menschen von Erkältungen geplagt. Die Tiere, besonders solche aus wärmeren Breitengraden, sind in Gehegen und Käfigen untergebracht, in denen die Temperaturen Ihren Lebensgewohnheiten angepaßt werden. Dr. Adolf Seitz, der Leiter des Tiergartens und sein Assistent Dr. Manfred Kraus bestätigen: „Unsere Tiere sind alle gesund, doch beim Personal haben wir bis zu 20 Prozent Arbeitsausfälle“.

Haustiere scheinen von den Erkältungskrankheiten wesentlich mehr bedroht zu sein. In den Wartezimmern der Tierärzte stauen sich zur Zeit die Patienten mit ihren Begleitern – ähnlich wie bei den Menschenärzten. Die zwei- oder auch vierbeinigen Freunde der Tierliebhaber wollen oft nicht fressen und sind teilnahmslos. Hunde und Katzen haben warme, trockene Schnauzen – ein sicheres Zeichen, daß sie nicht gesund sind. Auch die „Stubensänger“ können sich erkälten. Sie sitzen dann, aufgeplustert wie ein Wollknäuel in ihrer Ecke, singen nicht und fressen kaum.

Den Herbst bezeichnete Professor Dr. Anton Mayr von der tierärztlichen Fakultät in München als besonders gefährliche Zeit für die Haustiere, denn sie sind dem Witterungsumschwung und den Temperaturunterschieden von der Wohnung ins Freie ausgesetzt, ohne wie der Mensch sich mit entsprechender Kleidung anpassen zu können. Junge Hunde, die im Frühjahr geboren wurden und ihren ersten Schnee erleben, müssen ihre Begeisterung für den nassen, geruchlosen Fremdkörper oft mit einer Halsentzündung büßen – Schneefressen ist gefährlich.

Auf die Frage, ob es möglich ist, daß sich Menschen bei Tieren oder umgekehrt, anstecken, antwortete Dr. Mayr: „Es gibt besondere Krankheiten, sogenannte „Zoonosen“, die von Tieren auf Menschen übertragen werden. Dazu zählen auch Erkältungskrankheiten, oft mit sehr ähnlichen Symptomen, doch von den verschiedensten Erregern verursacht. Menschen können aber auch Tiere anstecken.“

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