12. Februar 1970: Nicht alle Hoffnungen sind erfüllt

12.2.2020, 07:00 Uhr
Während die Narren gestern ihre Geldbeutel wuschen, zogen die Gastronomen Bilanz. Für sie hat der Fasching 1970 nicht alle Erwartungen erfüllt.

© NN Während die Narren gestern ihre Geldbeutel wuschen, zogen die Gastronomen Bilanz. Für sie hat der Fasching 1970 nicht alle Erwartungen erfüllt.

Viele Gastwirte haben deswegen heuer auf den Faschingsrummel ganz verzichtet. Wegen der kurzen närrischen Saison scheuten sie die hohen Ausgaben für Dekorationen. Außerdem war es schwierig, genügend Personal zu beschaffen. Das Geschäft machten jene Betriebe, die fast jeden Abend für Faschingsveranstaltungen ausgebucht waren. Sie können sagen: „Wir sind mit dem Ergebnis in etwa zufrieden!“

Die Faschingsbummler 1970 sparten bei den Ausgaben für Getränke, doch dafür wandten sie mehr Geld für das Essen auf. Im Hinblick auf die „Pro-Mille-Grenze“ mußten sie auf manches Glas verzichten. Zu den Favoriten gehörten Sekt, Wein und Bier, während „harte Sachen“ nicht so stark gefragt waren wie früher.

„Daß bei den Kostümen immer mehr improvisiert wird“, ärgerte besonders die Maskenverleiher. Sie sind mit ihrem Geschäftsverlauf unzufrieden und klagen, daß Schönes und Teures wenig gewünscht wurde. Von der großen Beliebtheit der Hausbälle profitierte der Lebensmittelhandel. Er konnte eine Umsatzsteigerung verzeichnen. Auch die Taxifahrer können sich nicht beklagen: an den Wochenenden waren sie mehr als ausgelastet, und oft waren sie bis in den frühen Morgen im Einsatz.

Hochbetrieb herrschte gestern in den Fischgeschäften. Ein wahrer Boom war bei Bratheringen, Rollmöpsen, Heringen in Gelee und Bismarckheringen zu verzeichnen. Mit diesen Spezialitäten wurde gestern mancher Kater kuriert.

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