Treuchtlingen: Kristina Becker ist neue Bürgermeisterin

15.3.2020, 21:20 Uhr
Treuchtlingen: Kristina Becker ist neue Bürgermeisterin

© Patrick Shaw

Und auch im Stadtrat muss die SPD gehörig Federn lassen: Bei Redaktionsschluss entfielen auf die Sozialdemokraten nur noch sechs Mandate (bisher neun), zwei gehen wohl weiterhin an die Jungen Gemeindebürger. Die CSU legt voraussichtlich um einen auf neun Sitze zu, UFW und TBL gewinnen ebenfalls je ein Mandat auf vier beziehungsweise drei. Nur knapp 57 Prozent der Treuchtlinger gingen wählen.

"Ich hätte mir das anders gewünscht", so Bürgermeister Baums erste Reaktion am Wahlabend. "Ich hatte anfangs gesagt, dass ich es nur zwölf Jahre lang mache. Vielleicht hätte ich dabei bleiben sollen." Er sei enttäuscht, weil er viel Positives für die Stadt erreicht habe und viele laufende Projekte gern noch zu Ende gebracht hätte. Er wünsche Becker aber "eine glückliche Hand, um unsere Stadt weiterzuentwickeln."

Reibungslose Auszählung und begrenzte Glückwünsche

Die Wahlsiegerin kam etwas später und gesundheitlich angeschlagen ins Rathaus, wo die Ergebnisse digital und relativ reibungslos zusammenliefen. Becker dankt ihrem Team, von dem wegen der Corona-Pandemie allerdings nur gut ein halbes Dutzend an den neuen Arbeitsplatz der Bubenheimerin gekommen war. Insbesondere dem vor zwölf Jahren deutlich knapper abgelösten Altbürgermeister Wolfgang Herrmann war die Genugtuung anzusehen: "Das ist ein Freudentag für mich!" Ihrem Kontrahenten Baum versicherte die Siegerin, das Begonnene gut weiterzuführen, zumal CSU und SPD in der Vergangenheit im Stadtrat gut zusammengearbeitet hätten.

Beckers drei Kinder gratulierten telefonisch, während ihre Eltern "ob meiner norddeutschen Herkunft doch etwas überrascht sind", so die künftige Bürgermeisterin. Was sie am Wahlabend nun noch tun werde? "Etwas feiern, dann heimgehen und mein Leben neu organisieren." Als erstes politisches Projekt möchte Becker nach eigenen Worten das lange geforderte Treuchtlinger Verkehrskonzept auf den Weg bringen – falls sie nicht die Corona-Krise bis in den Sommer beschäftigen werde.

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