Mit über 600 Schafen unterwegs in Franken: Zu Besuch beim Schäfer Florian Hirsch

16.12.2020, 12:40 Uhr

Schäfer-Quiz

Mittendrin steht der Schäfer Florian Hirsch in einem dunkelgrünen Mantel und stützt sich auf einen langen Holzstock. Doch so idyllisch wie die Szene im Augenblick scheint, ist sein Alltag selten: „Die Zeit, in der man bei der Herde steht, nichts zu tun hat und die Idylle genießen kann, ist eigentlich sehr kurz.“ Dennoch kann sich Florian Hirsch keinen besseren Beruf vorstellen. Mit mehr als 600 Schafen zieht er Jahr für Jahr durch die fränkischen Landschaften.

In Bayern gibt es derzeit noch 100 Betriebe mit mehr als 500 Mutterschafen. „In dieser Größenordnung kann man davon ausgehen, dass alle Vollerwerbsschäfer sind“, erklärt Martin Bartl, Geschäftsführer des Landesverbands Bayerischer Schafhalter, „Deutschlandweit werden wir vermutlich unter 1000 Berufsschäfer sein.“ Kaum zu glauben, dass Deutschland zwischenzeitlich zu einem der schafreichsten Länder weltweit zählte. Mittlerweile erreicht die Zahl der Tiere nur noch einen Bruchteil der Hochphase im 19. Jahrhundert. Bartl sieht den Grund für den Rückgang vor allem in der Verschlechterung der Einkommenssituation während der vergangenen Jahrzehnte: „Die Lammerzeugung ist derzeit ein Minusgeschäft für Schäfereien. Das Fleisch wird als Billigprodukt aus anderen Ländern importiert.“ Für immer mehr Betriebe ist die Landschaftspflege mittlerweile Haupteinnahmequelle.

Mit über 600 Schafen unterwegs in Franken: Zu Besuch beim Schäfer Florian Hirsch

© Franziska Simon

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