Vegan und Alkohol? - Hier stecken tierische Produkte drin

11.8.2022, 15:42 Uhr
Vegan und Alkohol? - Hier stecken tierische Produkte drin

© Jens Kalaene

Bier

Bier ist das beliebteste alkoholische Getränk der Deutschen. Im Durschnitt trinken wir pro Kopf knapp über 100 Liter pro Jahr. Wegen des Reinheitsgebots darf Bier nur aus Hopfen, Malz, Hefe und Wasser bestehen und ist somit immer automatisch vegan. Das gilt aber nur für in Deutschland gebraute Biere. Importe sind nicht an diesen Standard gebunden und werden zum Beispiel mit Fischblasen geklärt. Auch Biermixgetränke können Gelatine oder andere tierische Produkte beinhalten. Das Problem des Klärungsprozesses ist, dass er nicht zu den Inhaltsstoffen gehört. Dadurch sind die tierischen Produkte nicht auf dem Etikett verzeichnet. Zusätzlich ist bei Met Vorsicht geboten, da dieses Getränk Honig beinhaltet.

Wein

Die Zutaten von Wein sind vegan, da es sich in den meisten Fällen nur um Trauben, Wasser und Hefe handelt. Trotzdem sind fast alle im gewöhnlichen Handel erhältlichen Weine nicht vegan, denn diese werden mit tierischen Produkten geklärt. Milcheiweiße, Gelatine oder Schwimmblasen von großen Fischen wie dem Stör oder Wels werden dafür verwendet. Da es sich streng genommen nicht um einen Inhaltsstoff handelt, da die tierischen Produkte wieder rausgefiltert werden, müssen diese auf der Flasche nicht gekennzeichnet sein. Dadurch fällt es oft schwer veganen von nicht veganem Wein zu unterscheiden. Immer mehr Winzerinnen und Winzer setzten jedoch auf veganen Wein. Oft erkennst du diese am V-Label der EU.

Sekt

Auch bei Sekt gibt es das gleiche Problem wie beim Wein: die Klärung. Für den Prozess werden tierische Produkte verwendet und herkömmlicher Sekt ist deshalb nicht vegan. Greift deshalb auf vegane Produkte zurück, die durch das V-Label gekennzeichnet sind.

Spirituosen

Spirituosen wie Rum, Vodka oder Obstbrände sind eigentlich vegan. Das gilt natürlich nicht für Whiskey- oder Rum-Sorten, die mit Honig verfeinert werden. Auch Eier- und Sahnelikör passen nicht in eine vegane Ernährung. Eierlikör lässt sich jedoch auch mit Soja-Vanillepudding, Vodka, Puderzucker und Vanillezucker selbst machen. Dieser ist nur etwas süßer als der originale Eierlikör. Mit Kala Namak (Schwarzsalz) kann dieser jedoch noch verfeinert werden, um den Eiergeschmack hervorzubringen. Doch auch Sahneliköre gibt es mittlerweile in veganen Varianten. So hat zum Beispiel Baileys eine Variante des Likörs aus Mandelmilch herausgebracht.

Tipp:

1. Auf www.barnivore.com sind tausende Sorten von Bier, Wein oder anderem Alkohol aufgelistet. Auf den ersten Blick erkennst du, ob ein Getränk vegan ist, denn diese sind grün gekennzeichnet.

2. Auf https://www.der-weinsnob.de/veganer-wein-liste-supermarkt/ gibt es eine Liste mit über 250 veganen Weinen, die du in unterschiedlichen Läden kaufen kannst.

3. Von peta gibt es einen Einkaufsguide (auch als App), der dir nach Kategorien oder Supermärkten alle veganen Produkte, die es in dem Markt gibt, anzeigt.

Die Etiketten

Ein großes Problem für Veganerinnen und Veganer sind Etiketten von Mehrweg-Glasflaschen. Der Klebstoff mit denen diese an der Flasche befestigt ist, enthält das tierische Produkt Casein. Das sind Proteinanteile in Kuhmilch. Die Verwendung von Casein in Klebstoff ist jedoch nicht kennzeichnungspflichtig. Man muss deshalb leider direkt beim Hersteller nachfragen, ob der genutzte Klebstoff Casein enthält. Auf https://www.etikettenwissen.de/wiki/Vegane_Etiketten:_Herstellerliste und http://www.vegan4love.info/tag/vegan-etiketten-kaseinfrei/ gibt es kleine Listen auf denen einige Produkte mit veganen Etiketten aufgeführt sind.

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