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26. November 1971: Grüne Welle für Berufs-Feuerwehr

26.11.2021, 07:00 Uhr
26. November 1971: Grüne Welle für Berufs-Feuerwehr

© Rudolf Contino

Sobald die Feuerwehr auf einen Alarm hin ausrückt, werden von der Wache aus durch Knopfdruck alle Ampelkreuzungen auf dem Weg zum Einsatzort auf Grün geschaltet. Die entsprechende Umprogrammierung des Schaltkomputers im Polizeipräsidium ist bereits abgeschlossen. Die Kosten für diese technische Neueinrichtung, die zunächst aus organisatorischen Gründen nur auf die Feuerwache West in der Reutersbrunnenstraße beschränkt bleibt, belaufen sich auf rund 40 000 DM. Damit soll vermieden werden, daß die Einsatzfahrzeuge vor allem in den Hauptverkehrszeiten an Ampeln hoffnungslos in Autoschlangen eingekeilt werden. Vorerst kommt nur die Westwache in den Genuß der grünen Welle. In den Plan wurden vier Anfahrtsrouten aufgenommen: 1. zum Friedrich-Ebert-Platz, 2. Fürther Straße, 3. Westring/Von-der-Tann-Straße und 4. Rothenburger Straße, also die Strecken, auf denen es erfahrungsgemäß bisher in Hauptverkehrszeiten die meisten Schwierigkeiten gab.

Für die Feuerwehr ist dies ein weiterer wichtiger Schritt in ihren Bestrebungen, noch schneller zum Einsatzort zu kommen. Nichts ändern wird sich dadurch allerdings an der Situation in Langwasser und Reichelsdorf. Im Alarmfall benötigt die Feuerwehr in der Hauptverkehrszeit noch immer 20 bis 25 Minuten, um einen Einsatzort in diesem Gebiet zu erreichen. Abhilfe erwartet die Feuerwehr allein durch den seit vielen Jahren geforderten Bau einer vierten Wache. Die Stadt hat bereits im Hafengebiet ein geeignetes Grundstück erworben. Der Baubeginn war für das kommende Jahr vorgesehen, doch dann wurde das Projekt wegen Geldmangels von der Stadt wieder auf unbestimmte Zeit zurückgestellt. Die Raumverhältnisse bei der Berufsfeuerwehr sind heute noch die gleichen wie vor 60 Jahren. Es geht sogar noch etwas beengter zu als damals, denn die Mitte-Wache war seinerzeit noch am Kornmarkt wesentlich großzügiger untergebracht als heute am Jakobsplatz. In den vergangenen sechs Jahrzehnten ist die Zahl der Einsatzbeamten von 150 auf rund 260 angestiegen, ohne daß neue Unterkünfte geschaffen wurden. Im gleichen Zeitraum haben sich die jährlichen Einsätze von 1000 auf rund 2500 in diesem Jahr erhöht.

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