Baumer kommt ins Trudeln

Berlin - Ein Berliner Ort, der von Touristen sehr wenig besucht wird, ist der Technologiepark Adlershof. Klar, die meisten, die in die Hauptstadt kommen, suchen nach Kunst und Kultur, vielleicht auch noch nach Politik und Geschichte. Von alledem gibt es ja reichlich. Adlershof dagegen steht seit über 100 Jahren für etwas anderes: für Technik und Wissenschaft.

Dabei gibt es hier vieles zu sehen, was einen Besuch lohnt. Unter anderem jede Menge kurioser Bauten, die im Auftrag der Forscher errichtet wurden. Schon die Namen haben es mir angetan. "Isothermische Kugellabore" und "aerodynamischer Turm" heißen die Gebäude hier. Letzterer wird auch "Trudelturm" genannt, denn in ihm fanden 1934 bis 1936 die weltweit ersten wissenschaftlichen Versuche statt, wie man ins Trudeln gekommene Flugzeuge wieder stabilisieren kann.

Heute arbeiten im Adlershofer Technologiepark rund 25 000 Menschen - an sechs Instituten der Humboldt-Uni, an zehn außeruniversitären Forschungseinrichtungen und in 1100 technologieorientierten Firmen. Wer hierher kommt, der sollte bitte auch kurz an die Bundeskanzlerin denken. Denn Dr. Angela Merkel war zu DDR-Zeiten am Zentralinistitut für Physikalische Chemie beschäftigt (Fachbereich: theoretische Chemie).

Jetzt schaut sie regelmäßig nur noch alle vier Jahre vorbei. Wenn in den hiesigen Fernsehstudios das Kanzlerduell stattfindet.

So kommen Sie hin:
Vom Hauptbahnhof Berlin aus fahren jeden Tag zahlreiche S-Bahnen nach Adlershof, unter anderem die S 9. Man ist etwa 30 Minuten unterwegs.

Mehr persönliche Lieblingsorte von unserem Berlin-Korrespondent Harald Baumer.