Der Bayerwald verspricht im Sommer Natur pur

11.7.2014, 20:00 Uhr
Der Bayerwald verspricht im Sommer Natur pur

© Hauck

Angefangen hat alles ganz bescheiden mit zwei Mufflons aus dem Nürnberger Tiergarten. Die siedelten die Deglmanns in Sengenbühl bei Furth im Wald an, und legten so den Grundstock für das Wildgehege am Steinbruchsee, eines der schönsten und originellsten ganz Niederbayerns. Mit ein paar hundert bewegungslosen, ausgestopften Tieren fängt der Rundgang in Mutter Deglmanns Waldmuseum ganz beschaulich an - qicklebendig und ein wenig aufregend geht es gleich nach dem Drehkreuz am Eingang weiter: Denn da warten sie schon, ein paar Dutzend große und kleine Rehe, Damhirsche und Mufflon-Böcke, die am Steinbruchsee nicht in engen Drahtgehegen eingesperrt sind, sondern frei durch den Park laufen.

Der Bayerwald verspricht im Sommer Natur pur

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Wer bei Mutter Deglmann für 50 Cent eine Tüte mit Futter gekauft hat, den lassen die Tiere nicht mehr aus den Augen. Die eher ängstlichen folgen dem Besucher in sicherem Abstand und der Hoffnung, dass etwas für sie abfällt; die mutigen fressen ihm brav aus der Hand - die ganz frechen schnappen sich am liebsten gleich die ganze Tüte.

So oder so ist die Tour durchs Gelände ein Riesenspaß; ein kindgerechtes Abenteuer, das im Streichelzoo und der sehenswerten, großen Fischzucht der Deglmanns einen entspannten Abschluss findet. Die Forellen gibt's hinterher blau oder à la Müllerin im familieneigenen Wirtshaus, gern auch geräuchert zum Mitnehmen.

Autoscooter und Ball-Schießerei

Ein paar Kilometer weiter, in Loifling bei Cham, geht's in den Churpfalzpark. Der kann sich nicht mit Riesen wie dem Europapark oder dem Legoland messen, doch für einen Tagesausflug ist er immer gut: Autoscooter, Gartenbahnen, diverse Fahrgeschäfte und Schiffchenrunden, ein rasantes Wildwasserrennen oder eine lustige Ball-Schießerei zwischen Piratenschiffen warten auf die Gäste - rund 70 Attraktionen, die in einen farbenprächtigen Park eingebunden sind. Eine Million Sommerblumen blühen um die Wette - ein Pflanzenparadies, das in seiner ganzen Pracht bei einer Rundfahrt mit der Parkeisenbahn sichtbar wird.

Ein veritabler Freizeitpark mit Bungee-Trampolins, Bumperbooten, Flying Fox und Wasserrutschen ist auch die Sommerrodelbahn am "Egidi-Buckel" bei Sankt Englmar. Wie die Deglmanns mit ihrem Wildgehege haben auch Elfriede und Franz Bindl klein angefangen: Mit einer Beteiligung am ersten Skilift im Bayerischen Wald, der sich irgendwann nicht mehr gelohnt und einem einträglicheren Projekt Platz gemacht hat.

Statt Skifahrern ziehen die Lifte jetzt Rodel- und Bobschlitten auf den Berg, die - mal auf Schienen, mal in der Stahlwanne - gut einen Kilometer herunter ins Tal flutschen. Bis zu 40 km/h können die kleinen Rennmaschinen schnell werden, dann greift automatisch die Fliehkraftbremse.

Kostenlose Riesenrutschen

Wer’s weiter gern spannend hat, wechselt am Auslauf hinüber zu den drei (kostenlosen) Riesenrutschen, von denen eine vom 20-Meter-Turm im fast freien Fall nach unten geht. Wem das denn doch zu steil ist, kann stattdessen die lustige Minigolfanlage ausprobieren, bei der durch Klohäuschen, Holzkühe oder einen alten Traktor gespielt werden darf. Freitags ist die Sommerrodelbahn übrigens bis Sonnenuntergang geöffnet; jede Fahrt kostet dann nur einen Euro - Livemusik gibt’s gratis dazu.

Am Hang gegenüber, in Grün-Maibrunn, ist noch ein Beispiel dafür zu bewundern, was einfallsreiche Köpfe so alles mit Schleppliften anzufangen wissen: Wo sich im Winter die Skifahrer tummeln, düsen im Sommer Bullcarts über die Piste - wirklich bullige Dreiräder, die für Speedvergnügen im freien Gelände sorgen. Von der Talstation werden sie samt Fahrern mit dem Schlepplift nach oben gezogen - danach geht’s über frisch gemähte Wiesen rasant und leicht holprig den Berg runter. Fahren darf jeder, der älter als zwölf Jahre ist - denn gut und sicher bremsen sollte man schon können.

Der Bayerwald verspricht im Sommer Natur pur

© Hauck

Gänzlich harmlos, aber absolut sehens- und erlebenswert ist der Waldwipfelweg bei Maibrunn. Auch der bringt die Gäste dank seiner bis zu 30 Meter hohen Stelzen hoch hinaus - auf Baumwipfelniveau eben, das eine gänzlich neue Perspektive auf den Bayerischen Wald, das Donautal und (bei klarem Wetter) die Alpen eröffnet. Rund um den Aussichtsweg gibt’s viele Mitmach- und Austob-Stationen. Ganz neu dazu gebaut hat die Waldwipfel-Familie Six ein "Haus am Kopf" - ein reichlich irres Gebäude, in dem alles verdreht ist und die Wahrnehmungsfähigkeit der Besucher auf eine harte Probe gestellt wird.

Falls es mal regnet beim Familienausflug in den "Woid", kann die FamilyWorld des Predigtstuhl Resort Hotels die Stimmung retten. Die nämlich ist komplett überdacht mit Riesenspielplatz, Rutschen, Elektrokarts und Hallen-Fußballplatz.

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