Vogelzug: Rast am Roten Meer
06.02.2016, 08:00 Uhr In dem weißen Stoffsäckchen, das wie eine Jacke an der Garderobe hängt, zappelt etwas ohne Unterlass. Vorsichtig greift Noam Weiss hinein und holt einen kleinen Vogel heraus. „Ist der nicht niedlich?“, fragt er rhetorisch in die Runde. Der winzige Zilpzalp, der so heißt, weil er wie ein Kuckkuck seinen eigenen Namen ruft, ist nur zehn Zentimeter groß und wiegt gerade einmal sieben Gramm. Mehr als 3.000 Kilometer legt er auf dem Weg ins Winterquartier zurück, ein paar Monate später geht’s retour.
Bei Noam Weiss ist der Piepmatz in guten Händen. Der 45-Jährige ist Direktor des International Birding and Research Center Eilat (IBRCE), das dafür sorgt, dass die Zugvögel auch heute noch bei ihrer Rast am Roten Meer genug Nahrung finden. Noam legt mit seinen Mitarbeitern für die Fernreisenden Teiche an und pflanzt Büsche und Bäume – ganz nach ihrem individuellen Geschmack: „Die Klappergrasmücke steht auf gelbe Blüten, der Graureiher dagegen will klares Wasser mit Fischen drin“, erklärt er.
Im Vogelzentrum werden die Zugvögel stichprobenartig gefangen und ihr Gesundheitszustand überprüft. Geht es ihnen gut, werden sie – beringt – entlassen. „Nur wenn wir einen guten Job machen, kommen eure Vögel im Frühjahr zu euch zurück“, sagt Noam, wirft den kleinen Zilpzalp mit ordentlichem Schwung in die Luft und lässt ihn fliegen.
Das International Birding and Research Center Eilat (IBRCE) bietet für (Hobby-)Ornithologen und Fotografen Exkursionen zu den besten Beobachtungsposten im Vogelschutzgebiet an. Weitere Infos bei Noam Weiss, http://ibrceilat.blogspot.de, Tel.: (09 72 50) 7 6712 90, und beim Staatlichen Israelischen Verkehrsbüro, das diese Reise unterstützt hat, Tel.: (0 30) 2 03 99 70, www.goisrael.de.
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