Bayreuth diskutiert Umbenennung der Hans-Meiser-Straße

29.10.2007, 00:00 Uhr

Der Straßenname war wegen Meisers antisemitischer Äußerungen in den 20er Jahren und seiner zwiespältigen Haltung während der NS-Zeit in die Diskussion geraten. In Nürnberg kam es bereits zur Straßenumbenennung. In München soll die Meiserstraße, wo das bayrische Landeskirchenamt seinen Sitz hat, ebenfalls einen neuen Namen bekommen.

Nach einem Stadtratsbeschluss soll sich nun eine städtische Kommission zusammen mit Vertretern der beiden großen Kirchen sowie der Israelitischen Kultusgemeinde mit der Problematik befassen. Dabei sollen auch andere strittige Straßennamen kritisch beleuchtet werden.

Bayreuths Oberbürgermeister Michael Hohl hatte im Vorfeld die Einsetzung der Kommission begrüßt: «Wir sollten uns Zeit nehmen für eine vertiefte Diskussion und uns bemühen, den historischen Tatsachen gerecht zu werden». Der evangelische Regionalbischof Wilfried Beyhl, der seinen Dienstsitz in der Hans-Meiser-Straße hat, hält eine Umbenennung für «kein geeignetes Mittel für eine Vergangenheitsbewältigung». Der Vorsitzende der Israelitischen Kultusgemeinde Bayreuth, Felix Gothart, hatte eine Umbenennung angeregt.