Die Sanierung des Wöhrder Sees beginnt

20.12.2011, 08:00 Uhr

Bis zum Sommer 2012 soll der sogenannte Boulevard fertig sein. Dabei handelt sich um einen 200 Meter langen und vier Meter breiten Steg in der Pegnitz, der etwas vom Ufer abgesetzt wird. Mit diesem Bauwerk soll der Engpass für Fußgänger und Fahrradfahrer beim Sebastianspital beseitigt werden.

Der Steg ist auch Teil der Maßnahmen, mit denen die Fließgeschwindigkeit der Pegnitz erhöht wird, damit der Wöhrder See auf Dauer weniger unter Ablagerungen leidet.

Dass es seine Idee als Umweltminister war, den Wöhrder See ökologisch nachhaltig zu entwickeln und dabei auch die Freizeiteinrichtungen entlang des Ufers auf den neuesten Stand zu bringen, daran ließ Söder in seiner Rede keinen Zweifel, als er das „ökologische Bürgerprojekt“ lobte.

Seit einem Jahr konnten Vorschläge und Ideen für die Modernisierung des Sees und seines Umfelds beim Wasserwirtschaftsamt gemacht werden. Mit dem eleganten Steg werde etwas „südliches Flair“ nach Nürnberg gebracht. Ein Disney-Land solle nicht entstehen, so Söder.

20000 Lkw-Fuhren weniger

Am Sebastianspital wurden zwei Container aufgestellt, in denen sich die Bürger über das ganze Projekt informieren und Anregungen abgeben können. Laut Ulrich Fitzthum, Leiter des Nürnberger Wasserwirtschaftsamts, sieht der Zeitplan wie folgt aus: Wenn es das Wetter zulässt, dann soll noch im Januar mit dem Bau des zwei Millionen Euro teuren Stegs begonnen werden. Ziel sei, bis zum nächsten Sommer die Arbeiten abzuschließen. Parallel dazu werde beim Norikus mit dem Absaugen der Ablagerungen im See begonnen.

Dabei wird ein neues technisches Verfahren angewendet: Durch die Trennung des „Schluffs“ (ganz feine Ablagerungen) von den organischen Stoffen wird versucht, das Material beim Umbau wiederzuverwenden. „Das spart 20000 Lkw-Fuhren“, so Fitzthum. Es folgt die Renaturierung des Goldbachs. Künstliche Inseln in der Pegnitz werden den See nicht nur attraktiver erscheinen lassen: Mit ihnen wird die Pegnitz bei Hochwasser eine deutlich höhere Fließgeschwindgkeit erhalten, so dass die Teile im Wasser, das „Geschiebe“, die Ursache für die Verlandung des Sees sind, schnell ausgespült werden.

Förther kündigte an, dass auch die Stadt „sich an dem schönen Stück Nürnberg“ beteiligen werde. Neu gestaltet wird der Bereich der Cafeteria im Westen des Sees. Dazu kommt auch ein kleiner Sandstrand. Laut Förther wird auch der Wasserspielplatz beim Norikus wieder reaktiviert. Auch einen Spielplatz für alle Generationen werde es geben.

Zehn Millionen Euro kosten allein die Projekte des Wasserwirtschaftsamts. Fitzthum ist sich sicher, dass bis 2013 die Arbeiten seines Amts abgeschlossen sind. Wie tief die Stadt in die Tasche greifen will, dazu außerte sich Förther nicht. Eröffnet wurde eine Info-Box beim Sebastianspital: Dienstag zwischen 14 und 16 Uhr, Donnerstag zwischen 15 und 17 Uhr können noch Anregungen abgegeben werden.
 

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