Diesel-ICE fährt wieder

17.12.2002, 00:00 Uhr

Am 2. Dezember war ein Drehgestell des ICE 1799 (Chemnitz-Nürnberg) in der Nähe des ehemaligen deutsch-deutschen Grenzbahnhofs Gutenfürst (Vogtlandkreis) aus den Gleisen gesprungen — wir berichteten. Die mehr als 80 Fahrgäste kamen dabei mit dem Schrecken davon. Aus Sicherheitsgründen wurden jedoch alle Züge der Baureihe 605 zunächst aus dem Verkehr gezogen.

Die Achsen der Züge seien in den vergangenen Tagen in verschiedenen Bahnwerken mit Ultraschall untersucht worden, sagte Bahnsprecherin Kerstin Eckstein. Dabei seien keinerlei Schäden oder Fehler entdeckt worden, hieß es. Die Ursache für den Bruch der Achswelle ist nach Bahnangaben noch immer nicht geklärt. Aus diesem Grund dürfen die ICE-TD zunächst nur ohne Neigetechnik fahren, um die Achsen in den engen Kurven nicht unnötig zu belasten. Nach einer Laufleistung von 30 000 Kilometern sollen die Achsen und Räder der ICE-TD abermals mit Ultraschall genauer untersucht werden, kündigte die Bahn an.

Fahrgäste zwischen Chemnitz und Nürnberg müssen weiter mit leichten Verspätungen rechnen. An der Unglücksstelle bei Gutenfürst steht derzeit nur ein Gleis zur Verfügung, weil der zweite Schienenstrang vom entgleisten ICE auf einer Länge von etwa zwei Kilometern beschädigt wurde. Durch den Frost der vergangenen Tage hat sich die Reparatur des beschädigten Gleises verzögert. Zwischen Chemnitz und Dresden wird wegen der Hochwasserschäden noch bis Ende 2003 ein Busnotverkehr über die Autobahn angeboten.