Digitale Fotos für die Ewigkeit sichern
5.8.2008, 00:00 Uhr«Viren, technische Defekte oder auch Bedienungsfehler können das digitale Fotoalbum für immer vernichten. Bei der Speicherung von Fotos und anderen Daten sollten deshalb einige grundsätzliche Dinge beachtet werden, um die Dateien auch in einigen Jahren noch problemlos verwenden zu können», sagt Bitkom-Experte Ralph Hintemann. Ein weiteres Problem: DVDs und CDs sind nicht unbegrenzt haltbar und Speicherformate veralten.
Auf mehreren Medien speichern: Grundsätzlich sollten die Dateien nicht nur auf einer einzigen Festplatte gespeichert werden. Stattdessen bietet sich an, die Dateien auf eine externe Festplatte zu kopieren. Das ist komfortabel und bei den heutigen Preisen auch kostengünstig. Diese Festplatte sollte getrennt vom PC aufbewahrt und nur zur Datensicherung angeschlossen werden.
Wichtig: Festplatten halten bei guten Bedingungen maximal zehn Jahre. Vereinzelt fallen sie schon früher aus. Daher sollten Festplatten regelmäßig - am besten mindestens halbjährlich - überprüft werden. Entsprechende Programme gibt es als Zubehör zum Betriebssystem, beim Festplattenhersteller oder als Download im Internet. Zusätzlich oder alternativ zu externen Festplatten können die Dateien auf einem anderen Medium wie einer CD, DVD oder Blu-Ray-Disk abgelegt werden. Aber auch diese Medien halten nicht ewig. Die Art der Lagerung beeinflusst die Lebensdauer in aller Regel erheblich. CDs, DVDs oder Blu-Ray-Disks werden am besten trocken, kühl und lichtgeschützt aufbewahrt.
Datenträger, die zur Sicherung dienen, sollten möglichst selten verwendet werden. Auch bei vorsichtiger Verwendung kann eine mechanische Belastung die Haltbarkeit verringern.
Wer häufig auf die Bilder einer CD zugreifen will, sollte sich eine zweite Kopie brennen. Zudem empfiehlt es sich, ein- bis zweimal im Jahr die Lesbarkeit der Medien zu überprüfen. Außerdem sollten die Dateien deutlich vor Ende der erwarteten Haltbarkeit der Medien auf einen neuen Datenträger kopiert werden. Ist abzusehen, dass das verwendete Dateiformat veraltet, empfiehlt sich dabei gleich eine Konvertierung auf ein aktuelles Format.
Im Internet speichern: Große Vorteile bietet das Speichern im Internet. In zentralen Rechenzentren können die Anbieter solcher Lösungen die Daten wirksam sichern und archivieren. Der Verbraucher braucht sich keine Gedanken über die Art und Weise zu machen, wo und auf welchen Medien er seine Dateien abspeichert und wie er sie gegen Viren schützt. Er kann von jedem Internetanschluss auf die Daten zugreifen und diesen Zugriff auch anderen ermöglichen.
Zusatzangebote wie digitale Fotoalben, Hilfen zur Fotoverwaltung oder Web-Communities runden diese Lösung ab. Dafür gibt es sowohl kostenlose, werbefinanzierte Angebote wie auch kostenpflichtige Lösungen. Die Auswahl des Dienstleisters ist entscheidend bei der Zuverlässigkeit der Datensicherung im Netz. Verbraucher sollten sich vorher über den Anbieter informieren und die Nutzungs- und Vertragsbedingungen genau prüfen.
Ausdrucken: Wichtige Dokumente und Fotos können zudem ausgedruckt und in Ordnern oder Fotoalben aufbewahrt werden. Dies ist sicher nur für ausgewählte Dateien sinnvoll. So werden zwar die großen Vorteile der Digitalisierung verspielt, aber man hat für den Fall der Fälle eine traditionelle Sicherungskopie.
Daten wiederfinden: Das (Wieder-) Finden von digitalen Fotos nach längerer Zeit ist oft schwierig. Daher sollten die Datenträger und die einzelnen Dateien schon beim Abspeichern mit Hinweisen versehen werden, die später die Suche erleichtern. Entsprechende Infos können etwa im Dateinamen oder unter «Eigenschaften der Datei» hinterlegt werden.
Für Fotos könnten solche Kriterien sein: Wann und wo wurde das Foto gemacht? Wer hat es gemacht? Was stellt das Foto dar? Was war der Anlass? Da sich digitale Bilder relativ leicht verändern lassen, kann es sich lohnen, die Original-Bilder generell schreibgeschützt abzuspeichern und nur Kopien zu bearbeiten. Heute gibt es viele Programme, die beim Verwalten und Suchen von Fotos helfen.
Bei Datenverlust alle Möglichkeiten ausnutzen: Zufällig gelöschte Dateien lassen sich oft mit entsprechender Software rekonstruieren. Für den privaten Gebrauch reichen oftmals Programme, die als Freeware kostenlos aus dem Internet heruntergeladen werden können. Auch Daten, die auf Speicherkarten beispielsweise in Digitalkameras liegen, können auf diese Weise gerettet werden.
Ist eine Festplatte defekt, so kann ein spezialisierter Dienstleister häufig auch hier die Daten wiederherstellen. Dieser Service ist jedoch deutlich teurer als vorbeugende Maßnahmen.