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Nürnberg - NÜRNBERG/ Eine Schnitzeljagd rund um die Burg lockte am Samstag 650 Teilnehmer in die Altstadt. Bei der 20. Ausgabe der Altstadtrallye, die von den Altstadtfreunden veranstaltet wurde, mussten 37 knifflige Fragen rund um die Kaiserburg beantwortet werden, zur Belohnung gab es neben Erdbeerbowle noch den Titel «Altstadtspezi« oder «Altstadtgenie«.

«Toll, wie die in früherer Zeit bauen konnten!« Der 9-jährige Michael fiebert am Start beim Tiergärtnertor schon dem Aufstieg auf die Burg entgegen. «Die ist ganz schön beeindruckend und wehrhaft.« Er ist mit seinen Geschwistern Katharina und Andreas unterwegs, als Notfall-Hilfe haben sie Oma Brigitte Künne dabei. «Aber ich sag nur dann etwas, wenn die Kinder es nicht selber rausfinden«, verspricht sie.

Die schwierigste Aufgabe wartet an der Walpurgiskapelle. Aber nicht ums Wissen, sondern um Geschicklichkeit geht es beim Hufeisenzielwurf in Erinnerung an den Raubritter Eppelein, der einst seinen Häschern mit einem gewagten Sprung auf seinem Ross über die Burgmauer entkommen sein soll. «Bei den anderen Aufgaben und Fragen waren die Leute einfach toll, wir haben fast nur Altstadtgenies hier«, Jürgen Reinhardt strahlt und zählt die Punkte zusammen.

Die Frage nach den Gittern auf der Großen Bastei ist kein Problem: Sie dienten als Rauchabzug. Die anderen beiden Möglichkeiten wie «Rettungsschächte« oder «Mauerbelüftung« kreuzte niemand an. Auch der Heilige St. Lienhardt, an dessen Gedenktag die Kaiserstallung angefangen und «volpracht« wurde, war den meisten geläufig.

«Eine Dame hatte sogar die volle Punktzahl«, staunt Karl Blaume, er schreibt am Ziel die Urkunden aus. Friedel Löw kann da fast mithalten. Mehr als zehnmal war er schon zum Rätseln bei der Rallye, jetzt bekommt er ein Buch «Altstadtmacher« als Anerkennung. «Ich fand es nicht schwierig, als Einheimischer interessiert mich meine Heimatstadt seit Jugendzeit.« Vera Günther hat auf der Burg noch Neuigkeiten entdeckt, obwohl auch sie «Wiederholungstäterin« bei der Rallye ist. «Der Garten dort oben ist mir bis heute nicht aufgefallen, der ist ja wunderbar!«

Ursprünglich als kleines Spiel für die gedacht, die in den Ferien daheimbleiben, hat sich die Rallye inzwischen zum festen Bestandteil des Sommerprogrammes etabliert. «Die Leute sagen immer, der Kopf raucht, aber es macht Spaß«, erzählt die Vorsitzende der Altstadtfreunde, Inge Lauterbach. «Und wir haben auch ein immer jüngeres Publikum, das sich auf die Aufgaben stürzt.« So wie Michael, der ganz begeistert in den alten Gemäuern auf Spurensuche geht.