Frankenbänd feierte 30jähriges Bestehen

27.9.2010, 17:52 Uhr
Frankenbänd feierte 30jähriges Bestehen

© Gerullis

Sie erschien pünktlich zum 30-jährigen Band-Jubiläum und wurde am Sonntag bei einem Konzert im Gutmann am Dutzendteich vorgestellt.

Nach drei Jahrzehnten sind noch fünf Gründungsmitglieder aktiv. „So lange hält kaum eine Ehe”, erklärt Charly Fischer lächelnd. Der Macher des Bardentreffens lernte seine Mitstreiter einst im Komm kennen. So waren Fischer und Johnny Hechtel im Musikverein tätig. Hechtel war auch der Herr des Hinterzimmers” und modelte dieses zur Kleinkunstbühne um.

Frankenbänd feierte 30jähriges Bestehen

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„Fränkische Lieder und politisches Engagement schlossen sich damals keineswegs aus“, so Fischer. Mit engstirniger Brauchtumspflege habe man nie etwas am Hut gehabt. Vielmehr wollte man zeigen, dass sich Musik und das fränkische „Waffel-L“ keineswegs ausschließen müssen. Überhaupt, siehe Priol oder Barwasser, der fränkische Dialekt ist „in“ wie selten zuvor.

„Dass die Mundart ausstirbt, erzählt man schon seit 100 Jahren. Ich glaub da nicht dran“, so Fischer. Die Bandbreite der siebenköpfigen Combo reicht vom Kärwa-Liedla über den Dreher bis hin zu Country oder Ragtime.

Das Konzert im Gutmann entpuppte sich als Melange aus alten Gassenhauern und neuem Material. Da fährt die „Schdrasserboo nach Fädd“ immer noch nach der Melodie vom „Sonderzug nach Pankow.“ Ein neuer Vertreter ist dagegen „Der Hadmanns Schorsch “. Der schaut nicht aus wie Alain Delon und fährt keinen Ferrari. Dafür hat es der Mann „aus Ziegelstaa im Kreuz, im Magn und in die Baa.“

Zwischen den Liedern schwelgen die Musiker in Erinnerungen. Etwa dass man einst keine „frauenfreie Zone“ war und die Gruppe bis zu 19 Musiker umfasste. Doch der Flöten-Gerd oder Ulrich an der Drehleier sind längst Vergangenheit.

Für einige Lacher sorgt Fischer, der enthüllt, wo die rund 600 Frankenbänd-Konzerte so überall stattfanden. So musizierte man beim Spargelfest in Hintertupfingen, bei 20 Jahre „Mobi-Card“ oder als fränkischer Vertreter im Deutschen Pavillon bei der Expo in Hannover.

Doch auch alte Hasen kommen mal ins Stolpern. So als Schlagzeuger Reinhold Schneider falsch einzählt. Hier erklärt Hechtel die interne Bandvereinbarung: „Wir fangen miteinander an zu spielen und hören miteinander auf. Der Rest ist Kür.“ Auf „Frank & frei“ singt der Gitarrist die Moritat „Die Zee“. Die erzählt vom Drama eines Zechers, dem das Gebiss in die Abort-Grube des Wirtshauses fällt. Ein echter Klassiker ist Bob Dylans „Knockin’ on Heaven’s Door“, das in der Version von Charly Fischer zu „Naggerd im Dutzendteich“ mutiert.

Mit Johnny Cash wird einer weiteren Ikone gehuldigt. Der mahnte einst einen jungen Cowboy „Don’t Take Your Guns To Town“. Auch die Frankenbänd hält nichts von Frieden schaffen mit Handfeuerwaffen. Deshalb heißt es auch: „Bou, lou dei G’wehr derhamm“!

Die neue CD „Frank & frei“ gibt es „beim Charly seiner Homebäidsch“ www.kubiss.de/charlyfischer