Fürther Simba-Dickie-Familie wächst mit dem Zoch-Verlag weiter

30.1.2010, 00:00 Uhr
Fürther Simba-Dickie-Familie wächst mit dem Zoch-Verlag weiter

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Kreatives von Schipper gehört seit 2008 zur Markenfamilie des Fürther Spielwarenanbieters Simba Dickie. Ebenso wie etwa die unverwüstlichen Bobby Cars von BIG. In diesem Januar lief das 17. Millionste Bobby Car in der Produktionsstätte im westmittelfränkischen Burghaslach vom Band. Die Kunststoff-Flitzer können jetzt auch mit einer LED-Beleuchtungsanlage samt Hupfunktion nachgerüstet werden – eine der zahlreichen Neuheiten und Produktverbesserungen, die das Unternehmen in der kommenden Woche auf der Nürnberger Spielwarenmesse vorstellen wird.

Vom Baby bis zum Erwachsenen könne man fast alle Zielgruppen bedienen, sagt Simba-Dickie-Firmenchef Michael Sieber. Auch die Gesellschaftsspiele der Marke Noris, die begehrten Schuco-Sammlermodelle, Eichhorn-Holzspielzeug oder die «Kunststoff-Kompetenz» des französischen Herstellers Smoby Toys sind unter dem Firmendach gebündelt. Das französische Unternehmen Smoby war 2008 von den Fürthern aus der Insolvenz heraus übernommen worden und lieferte im Geschäftsjahr 2009 erstmals den vollen Umsatzbeitrag.

Mit 500 Millionen Euro konsolidiertem Gruppenumsatz im vergangenen Geschäftsjahr sieht Firmenchef Sieber die Simba-Dickie-Gruppe fest in der Top 5 der europäischen Spielzeugliga verankert. Zwar war dies ein Umsatzrückgang um fünf Prozent, aber Sieber blickt zuversichtlich in die Zukunft. «Für uns ist das jetzt die Phase, in der die Weichen für Wachstum in den Jahren 2011 und 2012 gestellt werden.» Für das laufende Jahr plant Sieber allerdings noch vorsichtig mit einem Umsatz auf Vorjahresniveau. «Wir haben eine Wachstumsstrategie, aber nicht um jeden Preis», sagt er.

Und Finanzchef Manfred Duschl warnt: «Die Wirtschaftskrise hat uns und die ganze Spielwarenbranche noch gar nicht voll erreicht.» Ertrags- und Finanzsituation seien aber «nach wie vor gut», fügt Duschl an. Den Umsatzrückgang begründete er mit schlechten Wechselkursen und der Trennung von Bereichen, die zwar Umsatz gebracht hätten, aber wenig Ertrag. Durch diese Strategie habe sich der Gewinn in der Gruppe sogar leicht verbessert.

Das Unternehmen, das über Tochtergesellschaften und Vertriebspartner in 23 Ländern aktiv ist, steigerte den Exportanteil 2009 auf 70 Prozent. Die wichtigsten Märkte sind Frankreich, Spanien, Italien, Belgien und England. Im laufenden Jahr ist eine weitere Steigerung der Exportquote auf 72 Prozent geplant. Dazu soll auch ein 30-Millionen-Euro-Investitionsprogramm (2009: 20 Millionen) beitragen, etwa ein Drittel davon fließt nach Deutschland. Im Inland waren Ende 2009 unverändert 520 Mitarbeiter beschäftigt. Weltweit sind 1650 Menschen für Simba Dickie tätig.

Neun weitere Beschäftigte sowie drei Millionen Umsatz kommen nun dazu: Die Fürther werden zum 1. Februar die Münchner Ideenschmiede Zoch übernehmen. Dieser Spieleverlag steht seit 1987 für Gesellschaftsspiele mit außergewöhnlichen Spielideen und ebensolchen Namen, wie etwa «Zicke Zacke Hühnerkacke», «Zapp Zerapp» oder «Dicke Luft in der Gruft». Zoch-Geschäftsführer Albrecht Werstein sieht «sein Kind in der Simba-Dickie-Familie in guten Händen» und hofft, «viel Potenzial mit einem starken Vertrieb im Hintergrund» erschließen zu können. Gabi Wald-Hauf

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