Im Weinberg von der Spätlese träumen

13.10.2012, 14:40 Uhr
Im Weinberg von der Spätlese träumen

© Sylvia Fehlinger

Zu erreichen ist Linden vom Großraum Nürnberg/Erlangen/Fürth aus nach etwa 45 Kilometern mit dem Auto über die B8 nach Langenzenn – Wilhermsdorf, (St2252) – Markt Erlbach und Linden. Mit der Bahn ist die Anfahrt sportlicher, da die Zenngrundbahn nur bis Markt Erlbach fährt, so dass die restlichen sechs Kilometer nach Linden zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückzulegen sind.

Der gut ausgebaute Fahrradweg Richtung Linden beginnt am westlichen Ortsende von Markt Erlbach, direkt hinter der Tankstelle am Kellerweg. Hier folgen wir zuerst dem Wegweiser „Linden 6 km / Hagenhofen 2 km“ , lassen die Mülldeponie rechts liegen, biegen nach weiteren etwa 500 Metern am Hinweisschild „Radweg Linden“ nach rechts ab und folgen bis Linden der Markierung mit dem Eichhörnchen. Bei Start und Ziel in Markt Erlbach summieren sich die zu wandernden Kilometer auf 27 (15 km Linden – Hoheneck – Linden plus 12 km Bahnhof Markt Erlbach – Linden – Markt Erlbach).

In Linden streben wir der 1350 erbauten St.Leonhardskirche zu, die an der Ecke Hauptstraße/Pfarrgasse steht. Wir folgen der Pfarrgasse Richtung Neustadt/Aisch-Klausaurach bis zum Feuerwehrhaus und rechts hinunter zum Friedhof, wo der Wanderweg nach Hoheneck beginnt und wo auch das Auto geparkt werden kann.

Ob zu Fuß oder mit dem Fahrrad, ab hier geht es zuerst einmal steil bergab hinunter zur Quelle der Aurach, im Mittelalter auch das Auerochsen-Gewässer genannt, wie eine kunstvoll geschnitzte Holztafel kundtut.

Eine Bank neben der Quelle lädt zur ersten Rast ein und die daneben stehenden Wegweiser erleichtern die Orientierung. Wir folgen zuerst dem Pfeil „Eichelberg 3,5 km“ (Markierung blauer Strich auf weißem Grund) und tauchen damit in den Hohenecker Forst ein, dessen Bäume sich herbstlich verfärben und Laub tragen, das im Sonnenschein wie Blattgold schimmert.

Dann wird‘s auf einmal lebendig im Forst: Eichhörnchen huschen geschäftig die Bäume rauf und runter und verstecken, was sie an Wintervorräten gesammelt haben. Wilde Tiere – Adler, Bär, Eule, Geier, Uhu oder Wolf – sehen uns interessiert zu, wie wir des Weges ziehen. So zurückhaltend sind sie allerdings nur, weil sie aus Holz geschnitzt und damit in ihrer Bewegungsfreiheit ziemlich eingeschränkt sind. Diese stummen Wegbegleiter hat der Forstwirt und Holzschnitzer Thomas Prechtel aus Linden geschaffen und entlang des Wanderweges aufgestellt, um zu zeigen, welche Tiere früher in unseren Wäldern heimisch waren.

Wir folgen dem auch als „Steigerwald-Radweg/Aurachtalradweg/Erlangen-Bad Windsheim“ ausgezeichneten Weg bis zum „Hölzerne Hand“ benannten Waldabschnitt und halten uns dann halb links Richtung „Eichelberg 1,5 km/Hoheneck 5,5 km“. Nach etwa 20 Minuten stehen wir am Waldrand und sehen das auf etwa 420 Meter Höhe liegende Eichelberg vor uns. Nach einigen Metern erreichen wir einen riesigen Apfelbaum, dessen Blätter sich schon wunderbar herbstlich verfärbt haben.

Die paar Meter bis zum Ortsende von Eichelberg müssen wir auf der Autostraße Richtung Hoheneck/Ipsheim laufen, können diese aber an der ersten Buschreihe und einem Gedenkstein schon wieder verlassen und leicht links dem steilen Wanderweg hinunter nach Holzhausen folgen. Unten angekommen halten wir Ausschau nach der blau-weißen Markierung, die durch den Wald wieder hinauf zur Königssäule und Bühlberg führt.

Zusätzlich erscheint hier noch ein schwarzes Loipenzeichen auf gelben Grund mit der Nummer eins. Diesem können wir bis zur Burg Hoheneck folgen. Bevor es so weit ist, kommen wir noch an der rechts des Wanderweges im Wald stehenden Königssäule vorbei, die an den Aufenthalt des Königs Gustav Adolf während des 30-jährigen Krieges erinnern soll.

300 Meter nach dieser Königssäule steht eine Bank am Ende des Waldes, an der wir nach links in den Wiesenweg abbiegen, der sich entlang des Waldrands Richtung Burg Hoheneck schlängelt. Sobald der Wald nach links zurückweicht, heißt es aufpassen: Wenn wir uns die Wanderung durch den Weinberg nicht entgehen lassen wollen, halten wir uns an dem jetzt rechts des Wiesenweges stehenden Wegweiser nach rechts Richtung Burg und folgen damit der Blau-Weißen- und der Loipenmarkierung. Hier gleich nach links abzubiegen, verkürzt zwar unseren Rückweg nach Linden, aber wir würden damit den schönsten Teil dieser Wanderung versäumen.

Die, die den Weg nach rechts gewählt haben, erreichen nach etwa 300 Metern den Einstieg in die oberste Serpentine des Hohenecker Weinberges und werden für diesen kleinen Umweg mit einem phänomenalen Blick über den herbstlich bunt verfärbten Weinberg und die so genannte Windsheimer Bucht belohnt. Die an dieser Stelle rechts liegende Burg versteckt sich zuerst noch hinter Bäumen. Je weiter wir der obersten Straße im Weinberg nach links folgen, um so mehr tritt sie aus dem Schatten hervor. Eine Serpentine tiefer liegt das Bewirtungshaus der Winzer, das bei schönem Wetter sonntags geöffnet ist.

Wenn wir den Aufenthalt im Weinberg genossen haben, heißt es langsam an den Heimweg über Haaghof nach Linden denken: Nach etwa 800 Metern im Weinberg führt scharf links ein schmaler (und bei Regen glitschiger) Pfad hoch zum Wald und dem Wanderweg, den wir wegen des Umwegs über den Weinberg verlassen haben. Wir halten uns, vorbei an einem Hochsitz, nach rechts und folgen hier wieder der blau-weißen Markierung bis zum Ende des Waldes. Dabei kommen wir an einer Infotafel zum Naturpark Frankenhöhe vorbei und überqueren geradeaus den Steigerwald-Radweg, um einem von Blättern übersäten Waldweg Richtung Haaghof zu folgen.

Am Ende des Waldes halten wir uns links und erreichen nach etwa 2,5 Kilometern auf einem gepflegten Waldweg, der parallel zur hier viel befahrenen Autostraße verläuft, den kleinen Weiler Haaghof, dessen markantestes Gebäude das mit Fachwerk verzierte Gasthaus „Zur Stadt Bad Windsheim“ ist.

Um nicht an der Autostraße laufen zu müssen, folgen wir zuerst dem Asphaltsträßchen Richtung Waldhaus sowie dem Wegweiser „Linden 4 km“ und dann der neuen Schotterstraße, die nach etwa 200 Metern links in den Wald hinein führt. Jetzt ist ein wenig Orientierungssinn gefragt: Nach etwa 700 Metern kommt eine von Gras überwucherte Kreuzung, an der ein mit einem schwarzen Hasen auf gelbem Grund markierter Pfad nach links abbiegt und nach etwa 500 Metern wieder rechts. Diesem folgen wir bis zum Ende des Waldes und sehen dann schon Linden und seinen Wasserturm vor uns liegen.

Vorbei an einem Aussiedlerhof ist auch bald der Turm der St.Leonhardskirche sehen, womit der Rückweg zu unserem Auto kein Problem mehr ist. Die Radfahrer halten ebenfalls auf die Kirche zu und kommen damit wieder zum Radweg, der nach Markt Erlbach zurückführt.

© NZ-Infografik



Markt Erlbach/Linden:

09106/92930, markt-erlbach.de

VGN: 0911/2707599, vgn.de

Einkehr in Linden:

Gasthaus zum Stern, 09106/891, Mittwoch Ruhetag;

Gasthaus zum Rangau,

09106/318, Montag (abends) und

Donnerstag Ruhetag;

Einkehr in Eichelberg:

Gasthaus Hohenecker Forst,

09846/978723,

Donnerstag Ruhetag;

Einkehr in Haaghof: Gasthaus Zur

Stadt Bad Windsheim, 09846/232,

Montag und Dienstag Ruhetag;

Holzschnitzer: Thomas Prechtl,

Linden, 0157/84274967

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