Marode Zeppelintribüne: Bauunterhalt kostet Millionen

5.8.2009, 00:00 Uhr
Marode Zeppelintribüne: Bauunterhalt kostet Millionen

© Gerullis

Ob es 40 oder 50 Millionen Euro sein werden, die der Bauunterhalt kostet, steht erst im Herbst fest, wenn die Expertenrunde ihr Konzept vorlegt. FDP-Stadtrat Utz Ulrich fordert aber schon jetzt, dass die Zeppelintribüne so wiederherzustellen ist, dass sie in ihrer Maßlosigkeit und Prunksucht als Geschichtsobjekt deutlich wird: «Dabei muss es selbstverständlich sein, dass diese Kosten der Auseinandersetzung mit der Geschichte nicht allein von der Stadt Nürnberg übernommen werden können. Bund und Land sind ebenso gefordert.»

Das sieht auch SPD-Fraktionschef Gebhard Schönfelder so. Um eines der wichtigsten Symbole des sogenannten Dritten Reichs zu erhalten, regt Schönfelder die Gründung einer Gedenkstättenstiftung an, die für den Unterhalt der Zeppelintribüne und der Türme am Zeppelinfeld zuständig wäre. Bund und Land müssten, wie bei der Finanzierung des Dokumentationszentrums, mit ins Boot. Die Stadt sei zwar Eigentümer der Zeppelintribüne, aber nicht Rechtsnachfolger des Hitler-Regimes.

Der SPD-Fraktionschef möchte auch die Räume der Zeppelintribüne für Besucher wieder öffnen: «Sie sollen wieder integraler Bestandteil von Führungen werden.» Bislang würden die Führungen auf dem Reichsparteitagsgelände vor der Tribüne enden. Bevor das Doku-Zentrum gebaut wurde, war der Goldene Saal der Zeppelintribüne Ort einer kleinen Ausstellung über die Geschichte des Areals. Schönfelder schlägt vor, dass bei den Sanierungsmaßnahmen das Konzept vom Verein «Geschichte für Alle» für ein umfassendes Ausstellungskonzept berücksichtigt wird.

Nachdem der Bauschutt aus den Treppenhäusern der Zeppelintribüne in den vergangenen Monaten herausgeräumt wurde, muss das Gebäude jetzt vor Wassereinbrüchen gesichert werden. Der bauliche Zustand der Fassade ist so schlecht, dass Teile abgesperrt werden müssen.

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