AfD-Politiker vergleichen sich mit Juden zur NS-Zeit

5.5.2014, 13:09 Uhr
Zwei AfD-Politiker haben die Lage ihrer Partei mit der Lage der Juden zur NS-Zeit verglichen.

© dpa Zwei AfD-Politiker haben die Lage ihrer Partei mit der Lage der Juden zur NS-Zeit verglichen.

Die beiden AfD-Politiker verglichen die Lage ihrer Partei mit der Situation der Juden in der Nazi-Zeit. Trauten veröffentlichte zwei Texte auf seinem Facebook-Profil und überschrieb diese mit dem Satz: "Die Geschichte wiederholt sich, oder?"

Der erste Text ist ein aus Zitaten der NSDAP-Parteileitung zusammengesetzter, in der der Boykott Jüdischer Geschäfte beschrieben wird. Der zweite - im Wortlaut fast gleiche - handelt von der angeblichen Unterdrückung der AfD durch den "staatlich verordneten Antifaschismus". Hierbei sind die Zitate, die er der Antifa in den Mund legt, völlig frei erfunden. Lediglich sinngemäß stimmt der erste Satz, in dem Trauten die Antifa fordern lässt: "Kein Deutscher wählt die AfD." Tatsächlich hat die linke Organisation dazu aufgerufen, das Kreuz am 25. Mai nicht bei den Rechtspopulisten zu machen - allerdings nicht in diesem historisch belasteten Wortlaut. Ohnehin kommt das Wort "Deutsch" in der antifaschistischen Szene eher selten vor.

AfD-Politiker vergleichen sich mit Juden zur NS-Zeit

© Screenshot/Facebookprofil Bernd Jacks

In die gleiche Kerbe schlägt Trautens Parteifreund Jacks. Der stellvertretende Vorsitzende des AfD-Kreisverbands Birkenfeld postete auf seiner Facebookseite einen sechszackigen Stern mit der Aufschrift AfD. Interpretationsspielraum lässt er dabei nicht. Nicht nur die Form erinnert an das von den Nationalsozialisten eingeführte Zwangskennzeichen für Juden, auch die Überschrift der Grafik. "Macht es den Antifa-Faschisten, der Tazi, der NS-Zeit-Presse, den grünen Kifferkindsoldaten einfach euch in der Menge zu erkennen!", prangt über dem historisch belasteten Symbol.

Auch hier wurde der Vergleich zur Lage der Juden in der Nazizeit eindeutig gezogen. Diese Strategie ist angesichts des Historikerstreits um die Frage, ob die Verbrechen an den Juden zwischen 1933 und 1945 mit irgendetwas anderem vergleichbar seien, zumindest fragwürdig.

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