Laubbläser löst bewaffnete Massenschlägerei aus

11.11.2014, 18:39 Uhr
Ein Laubbläser hat bei Aachen eine Massenschlägerei ausgelöst. Bewaffnet mit Sägen, Rechen und Golfschlägern ging man wegen eines beschädigten Autos auf einander los.

Ein Laubbläser hat bei Aachen eine Massenschlägerei ausgelöst. Bewaffnet mit Sägen, Rechen und Golfschlägern ging man wegen eines beschädigten Autos auf einander los.

Um 12.40 Uhr ging bei der Polizei der Notruf wegen einer schweren Schlägerei in der Gutenbergstraße in Eschweiler bei Aachen ein. Über 100 Leute seien an dem Tumult beteiligt. Man gehe mit Kettensägen und Mistgabeln aufeinander los. Ein Anrufer bezeichnete das, was dort geschehe, gar als Massaker.

Insgesamt acht Streifenwagen rückten aus allen Himmelsrichtungen zum Ort des vermeintlichen Gemetzels an. Am Tatort angekommen, strömten zunächst einmal von allen Seiten hektisch Menschen auf die Beamten zu, um den Sachverhalt aus ihrer Sicht und möglichst als erster den Polizisten mitzuteilen. Einige von ihnen seien laut Polizei tatsächlich mit Sägen, Heckenscheren, Mistgabeln, Baseballschlägern, Golfschlägern und Rechen bewaffnet gewesen.

Polizei nimmt's mit Humor

Der Polizeibericht liest sich im weiteren Verlauf recht ironisch: "Und dennoch schafften die Beamten es recht zügig, sich lauthals Ruhe zu verschaffen (das geht) und die Kontrahenten gefahrlos zu trennen, ohne dass auch nur ein Gartengerät zweckentfremdet zum Einsatz kam."

Wie sich rasch herausstellte, war die Ursache für diese riesige Auseinandersetzung ein Laubbläser. 1,5 PS, etwa 84 Dezibel. Landschaftspfleger hatten sich am Morgen daran gemacht, die dort stehenden Hecken und Bäume zurückzuschneiden. Das herabfallende Laub wurde mitt dem Laubbläser zusammengetragen. Dabei wurde ein kleiner Stein angezogen und gegen ein geparktes Auto geblasen. Der Besitzer merkte dies und beschwerte sich bei den Arbeitern.

Die Polizei berichtet weiterhin von mehreren Eskalationsstufen: Verfehlen der Tonart, Geschrei, Streit, körperliche Auseinandersetzung, Bewaffnung. Es schaukelte sich mächtig auf.

"Nur" ein Verletzter

Zunächst stellte sich heraus, dass es trotz dieser enormen Schlägerei unter etwa 40 Beteiligten "nur" einen Verletzten gab. Der war bei der Auseinandersetzung von einer Leiter, die nicht als Steighilfe sondern eher als Waffe zum Einsatz kam, am Kopf getroffen und verletzt worden. Er kam mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus.

Am Ende leitete die Polizei mehrere Strafverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung, Bedrohung und Nötigung ein.

Schließlich endet das Polizeiprotokoll zu diesem Einsatz wie folgt: "Um weitere Auseinandersetzungen zu verhindern, wurde den Landschaftspflegern empfohlen, die Arbeiten im Bereich der Gutenbergstraße einzustellen und den Bereich zu verlassen."

2 Kommentare