Senza soldi (ohne Geld) bewegt sich nichts

16.11.2012, 11:24 Uhr

Si può barattare tutto (Man kann alles tauschen): Foto- und Videoaufnahmen oder handwerkliche Arbeiten. Die Inhaber der Herbergen haben sogar Wunschzettel zusammengestellt, aber die potenziellen Gäste können auch etwas ganz anderes zum Tausch vorschlagen. So entdeckt man neue Ecken Italiens, auch wenn si è a corto di soldi (man knapp bei Kasse ist).

Seit der Erfindung der Panini-Bilder sammeln und tauschen Kinder sie – aber nicht nur Kinder, sondern jeder Sammler schwört auf dieses alte Prinzip! Handwerksgesellen und Studenten reisten bereits im Mittelalter durch Europa und tauschten Wissen.

Neuerdings tauschen immer mehr Familien Ferienwohnungen und Aufenthaltsorte für den Urlaub. Auch in der Modewelt hat der Tauschhandel Erfolg: Ob das die Folge nachhaltigen Wirtschaftens oder mangelnden Geldes ist? In sogenannten Swap-Shops oder Geschäften „no cost“ wie im Mailänder „Atelier del riciclo“ bekommt man Kleider, Accessoires, kleine Möbel und Schmuck im Tausch – und es handelt sich nicht um roba da quattro soldi (billiges Zeug; wortwörtlich: Sachen von vier Geldern)! Il baratto (Der Tauschhandel) gewinnt offensichtlich besonders in Krisenzeiten an Wert.

Tauschen ist ein Urbedürfnis. Am Anfang tauschte man Salz oder Bernstein – heutzutage wird alles cambio merci (Gegengeschäft) genannt, bei dem man Güter oder Leistungen miteinander tauscht. Zur Vereinfachung erfanden unsere Vorfahren il denaro (das Geld), und in der Folge entstanden Banken zu dessen Aufbewahrung. Solange sie noch Geld hatten, konnte man sogar Kredite bei ihnen aufnehmen – derzeit wird vielen Bankinstituten Geld geliehen, damit sie ihre Geschäfte überhaupt noch betreiben können! In soldoni (Im Klartext): Der Traum einer Welt ohne Geld bleibt eine romantische Vorstellung. Senza soldi (Ohne Geld) bewegt sich nichts. Auch das wussten bereits unsere Ahnen: senza denari non si canta messa (Ohne Geld wird keine Messe gelesen – wortwörtlich: gesungen).

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