DS4: Nobel-Franzose, made in Rüsselsheim

12.2.2021, 12:39 Uhr
DS4: Nobel-Franzose, made in Rüsselsheim

© Hersteller

Mit den zwei Buchstaben DS kann trotz aller Bemühungen der Marketingstrategen noch immer nicht jeder etwas anfangen. Kurze Aufklärung: Bei DS handelt es sich um die Nobelmarke des französischen PSA-Konzerns, dem neben Peugeot und Citroën auch Opel angehört – und der sich unlängst mit FCA (Fiat Chrysler) zur neuen Stellantis-Allianz verbündet hat.

Deutsche Premium-Kompakte im Visier

Ende des Jahres entlässt DS nach DS7 Crossback, DS3 Crossback und DS9 sein viertes eigenständiges Modell auf die Straße. Der DS4 ordnet sich ins Volumensegment der sogenannten Golf-Klasse ein und fasst dort dessen Premium-Vertreter ins Auge: Den Audi A3, den 1er BMW und die A-Klasse von Mercedes.

Als Besonderheit in diesem Umfeld will DS "Pariser Luxus Savoire-Faire" verstanden wissen. Ein Flair, das Assoziationen wie Chanel oder Louis Vuitton weckt, auf den ersten Blick aber nicht ganz zum Produktionsstandort Rüsselsheim passt - und deshalb geschickt im Etikett "Designed in Paris, Made in Germany" verpackt worden ist.

DS4: Nobel-Franzose, made in Rüsselsheim

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Kunden werden unter drei Modellvarianten wählen können, allesamt erreichen sie eine Länge von 4,40 Metern. Neben dem klassischen Fünftürer DS4 als Herzstück der Baureihe halten sich die sportliche Performance Line und der im Stile eines SUV-Coupés gehaltene DS4 Cross bereit. Als technische Basis dient die weiterentwickelte EMP2-Plattform der PSA-Gruppe, auf der auch der neue, für 2021 erwartete Opel Astra aufbauen wird.

Seinem Premium-Anspruch trägt der DS4 mit einem edel eingerichteten Interieur Rechnung, dessen zentrales Designelement ein verchromtes "Schwert" ist, das wiederum die Bedienelemente der Klimaanlage und des Lüftungssystems beherbergt. "DS Air" soll den Innenraum mit Sensoren schützen, die auch PM2,5-Partikel erkennen. Ergänzend zum digitalen Fahrerdisplay und zum Zentralmonitor findet sich in der Mittelkonsole ein weiterer Mini-Touchscreen namens "Smart Touch".

Informationen auf der Straße

Das Infotainment trägt den Namen "Iris", es lässt sich durch Sprache und Gestern steuern und ermöglicht das Hinterlegen verschiedener Nutzerprofile. Optional gibt es ein 690-Watt-Soundsystem von Focal mit gleich 14 Lautsprechern und akustischen Seitenscheiben. Und das übergroße Head-up-Display projiziert seine Informationen nicht nur auf die Windschutzscheibe, sondern – Stichwort Augmented Reality – scheinbar auch direkt auf die Straße.

DS4: Nobel-Franzose, made in Rüsselsheim

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Das Technikpaket "Drive Assist 2.0" ermöglicht halbautonomes Fahren, womit beispielsweise das Anpassen der Geschwindigkeit in Kurven und an die von Verkehrszeichen angeordneten Tempolimits gemeint ist, aber auch halbautomatisches Überholen. Zudem soll das System den DS4 ideal in der Fahrspur positionieren. Ein "Active Scan"-Fahrwerk liest mit Hilfe von Kameraaugen die Straße und passt die Dämpferhärte entsprechend an. Zur Kompetenz des "Night Vision"-Systems gehört es, nachts und bei schlechter Sicht Fußgänger oder Tiere erkennen zu können, das funktionert in bis zu 200 Metern Entfernung. Und das blendfreie Matrix-Licht wird durch Tagfahrleuchten mit 98 LEDS ergänzt.

Das Motorenportfolio umfasst drei Benziner mit 96 kW/130 PS, 182 kW/180 PS und 166 kW/225 PS, auch ein Diesel mit 96 kW/130 PS steht zur Wahl. Alle Aggregate werden mit einer Achtgangautomatik kombiniert.

DS4: Nobel-Franzose, made in Rüsselsheim

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Plug-in-Hybrid mit 225 PS

Als Topmodell bringt sich der DS4 E-Tense in Stellung. Er spannt einen Vierzylinder-Turbo mit 133 kW/180 PS und einen Elektromotor mit 81 kW/110 PS zu einer Systemleistung von 165 kW/225 PS zusammen. Die 12,4-kW/h-Batterie verspricht eine elektrische Reichweite von mehr als 50 Kilometern.

Welche Preise für den DS4 zu erwarten sind, bleibt derzeit noch unklar.

Die Göttin stand Pate

Das Kürzel "DS" hatte zunächst bestimmte Modellvarianten von Citroën gekennzeichnet. 2015 entstand unter diesem Label dann eine eigenständige Marke. Die Inspiration für den Namen "DS" lieferte die "Déesse", Citroëns legendäre, stromlinienförmige "Göttin", die von 1955 bis 1975 gebaute wurde und bis heute Legendenstatus besitzt. Für das vergangene Jahr 2021 konnte DS in Deutschland nur 2773 Neuzulassungen verbuchen. Gar nicht unwahrscheinlich, dass der DS4 dem Flügel verleiht.

Ulla Ellmer

DS4 in Kürze:

Wann er kommt: Ende 2021

Wen er ins Visier nimmt: Audi A1, 1er BMW, Mercedes A-Klasse

Was ihn antreibt: Benziner mit 96 kW/130 PS, 182 kW/180 PS und 166 kW/225 PS. Diesel mit 96 kW/130 PS. Plug-in-Hybrid mit 165 kW/225 PS Systemleistung.

Was er kostet: Preise noch nicht bekannt.