Opel Crossland: Hier lohnt der Gesichtsverlust

14.12.2020, 16:44 Uhr
Opel Crossland: Hier lohnt der Gesichtsverlust

© Hersteller

Das Gesicht zu verlieren, ist eigentlich keine gute Sache. Beim Opel Crossland verhält es sich anders: Im Zuge eines Facelifts – das in diesem Fall sehr wörtlich zu nehmen ist – bekommt das 4,22 m kurze Mini-SUV die neue Opel-Front namens "Vizor", die Kühlergrill, Logo und Scheinwerfer zu einer visiergleichen Einheit kombiniert. Quer übers Heck zieht sich der "Crossland"-Schriftzug, nunmehr des bislang angefügten Buchstabens "X" beraubt.

Als SUV ist der eng mit dem Peugeot 2008 verwandte Crossland letztlich eher unzutreffend klassifiziert. Allradantrieb geht ihm ab, eine zumindest ansatzweise Geländegängigkeit ergibt sich durch die optionale Traktionskontrolle IntelliGrip, zu deren fünf Fahrmodi auch welche für Schnee und Gelände/Matsch gehören.

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Praktische Vorzüge

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Wichtiger als Offroad-Qualitäten dürften der Kundschaft aber ohnehin die praktischen Vorzüge sein. Diese manifestieren sich beispielsweise in einer ausstattungsabhängig um 15 Zentimeter verschiebbaren Rücksitzbank, das Gepäckabteil variiert so zwischen 410 und 520 Litern. Durch Umlegen der Lehnen ergeben sich 1255 l und eine ebene Ladefläche ganz ohne störende Stufe.

Das Cockpit bleibt weitgehend unverändert – gut ablesbare Instrumente, intuitive Menüführung des Infotainments, komfortable Sitze (auf Wunsch auch mit dem Gütesiegel der Aktion Gesunder Rücken), solide Verarbeitung, allerdings auch ein wenig schöner Hartplastikanteil. Optional gibt es ein Head-up-Display, als "Light"-Lösung mit kleiner Plexiglasscheibe.

Erste Ausfahrt

Eine erste Ausfahrt mit dem Crossland führte uns durchs Oberbayerische; auf den schmalen Sträßchen im Umfeld des Starnberger Sees konnte Opels Minis-SUV zeigen, welche fahrtechnischen Fortschritte es gemacht hat: Dynamischer und kurvenfreudiger legt sich der Crossland jetzt ins Zeug, ohne dabei unkomfortabel zu wirken, behände weicht er den hier in dichter Population beheimateten Artgenossen à la Porsche Cayenne & Co. aus. Die Lenkung vermittelt nunmehr verfeinerte Präzision, nur die wenig knackige Schaltung mit ihren langen Wegen hat uns nicht gefallen.

Das Antriebsportfolio bleibt ausschließlich konventionell, es umfasst drei Benziner (61 kW/83 PS, 81 kW/110 PS, 96 kW/130 PS) sowie zwei Diesel (81 kW/110 PS, 88 kW/120 PS). Die jeweils stärksten ihrer Gattung sind mit Automatik zu kombinieren. Allesamt erfüllen die Motoren die Abgasnorm Euro 6d.

Opel Crossland: Hier lohnt der Gesichtsverlust

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Das Einstiegsmodell zu 18.516 Euro (16 Prozent MwSt) ist ausschließlich in Verbindung mit dem schwächsten Benziner zu ordern und bietet auch ausstattungstechnisch nur das Notwendigste, viele Optionen bleiben der Basis zudem verwehrt. Empfehlenswert erscheint die Variante "Business Edition" (ab 20.150 Euro), sie ist mit sämtlichen Motoren zu konfigurieren und bietet unter anderem die AGR-Sitze, LED-Scheinwerfer, Rückfahrkamera sowie ein Multimedia-Infotainment. Und neu ins Programm aufgenommen wurde die sportliche "GS Line" (ab 23.390 Euro), die dem neuen Crossland-Gesicht ein schwarzes Dach und rote Designlinien hinzufügt.

Ulla Ellmer

Opel Crossland in Kürze:

Wann er kommt: Ist bereits bestellbar, beim Händler ab Januar 2020

Wen er ins Visier nimmt: Peugeot 2008, VW T-Cross, Seat Arona etc.

Was ihn antreibt: 1,2-l-Dreizylinder-Benziner mit 60 kW/83 PS, 1,2-l-Dreizylinder-Turbobenziner mit 81 kW/110 PS und 96 kW/130 PS. 1,5-l-Diesel mit 81 kW/110 PS und 88 kW/120 PS

Was er kostet: Ab 18.516 Euro (16 Prozent MwSt)