Ich hänge den Master gleich an

16.8.2016, 09:00 Uhr
Ich hänge den Master gleich an

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Denn während meines Bachelors hatte ich stets behauptet: Nach dem Bachelor ist erstmal Schluss mit Studieren! Und mit dem Master fange ich ganz woanders an!

Pustekuchen. Jetzt ist das alles doch ganz anders: Nach meinem Bachelor in Kulturwirtschaft in Passau habe ich im Sommersemester nahtlos begonnen, dort Staatswissenschaft zu studieren. Wie kam es dazu?

Eine Auszeit bis zum nächsten Wintersemester kam für mich nicht infrage. Meine Bachelor-Arbeit hatte ich noch im Wintersemester fertig geschrieben und gleichzeitig Kurse belegt und gearbeitet. Um mich für einen Praktikumsplatz im Sommer zu bewerben, hatte ich also keine Zeit.

Und nicht nur das: Die meisten Praktikumsplätze, die mich interessiert haben – bei politischen Stiftungen oder Forschungseinrichtungen – waren mit dem Vermerk „Es kann leider kein Entgelt gezahlt werden“ versehen. Mit einer Vergütung von – wenn überhaupt – 400 Euro eine Wohnung in München oder Berlin finanzieren? Aussichtslos!

Deswegen habe ich mich rechtzeitig über Studiengänge informiert, die zum Sommersemester starten: Da war die Auswahl gar nicht so riesig, einige Anmeldefristen hatte ich schon verpasst. An meinem Studienort gefiel mir die Struktur des Master-Studiengangs Staatswissenschaften am besten. Und nicht nur das: Hier habe ich bereits einen Job als wissenschaftliche Hilfskraft an der Uni, ich musste mir also keine neue Arbeit an einem anderen Studienort suchen. Die Mieten sind niedrig, die Sprach- und viele Sportkurse sind kostenlos: Meine Pro-Kontra-Liste füllte sich rasch mit Argumenten zu Gunsten meines alten Studienortes.

Als Master-Erstsemester, die bereits drei Studienjahre an demselben Ort verbracht hat, war die Orientierungswoche eine komische Erfahrung. Während die anderen rätselten, wie die Qualität des Mensa-Essens ist oder wo man den Studentenausweis validieren kann, konnte ich mir in Ruhe meinen Stundenplan sortieren.

Dozenten sind bekannt

Ein klarer Vorteil, wenn man am gleichen Studienort bleibt: Die Online-Prüfungs- und Kursanmeldungs-Portale sind einem nicht mehr fremd. Auch weil ich viele Dozenten schon hatte, konnte ich gut einschätzen, wessen Kurs sich lohnt.

Mein Fazit nach einem Semester: Die positiven Momente, dageblieben zu sein, überwiegen – inner- und außerhalb der Seminarräume. Ich bin eben gerne Studentin, das weiß ich nicht erst seit meinem Bachelor-Studium! Und wenn die Gedanken an die Prüfungszeit drohen, mir die gute Laune zu verderben, denke ich gerne an die Semesterferien. In der vorlesungsfreien Zeit winkt ein Sprachkurs in St. Petersburg. Für mich die perfekte Möglichkeit, um fürs Studium neue Erkenntnisse und Erfahrungen zu sammeln.

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