#NotReal: Ansbacher Tänzer bei HipHop-WM in den USA

6.8.2019, 07:16 Uhr
#NotReal: Ansbacher Tänzer bei HipHop-WM in den USA

© Nina Lüdemann

Eigentlich wollten wir die HipHop-Weltmeisterschaft dieses Jahr ausfallen lassen, um im nächsten Jahr mit einer sehr großen Gruppe in der Kategorie ,Mega-Crew‘ mitzumachen", erzählt Patrick Telenga. "Doch wir sechs Jungs haben dann beschlossen, es noch mal zu probieren – mit einem neuen Konzept, das wir noch geheim halten."

Der 22-jährige Lehramtsstudent gehört seit Gründung der HipHop-Gruppe #NotReal 2015 zur Tänzer-Crew. 2017 erreichte sie den dritten Platz beim deutschen Vorentscheid und damit die erste Qualifikation für die Weltmeisterschaft in den USA. "Damals belegten wir den 46. Platz. Wir waren überhaupt schon begeistert, dabei zu sein, als ein Team vom Dorf", erzählt Telenga.

Das Niveau bei diesen Meisterschaften sei extrem hoch. "Das in echt zu sehen, ist noch mal ein ganz anderes Gefühl als über Videos", schwärmt er – darauf freue er sich schon am meisten. Denn die kleine Tänzergruppe hat sich diesmal erneut in der Kategorie "Adults" für die WM qualifiziert, die vom 5. bis 10. August in Phoenix stattfindet. #NotReal tritt dann gegen Tänzer aus 43 Länder an – als einzige bayerische Gruppe. "Nicht alle, die sich in Deutschland für die WM qualifiziert haben, fahren auch hin", erzählt der Student. Gründe sind das fehlende Geld.

Pro Person zahlen die Ansbacher etwa 2000 Euro für Flüge, Unterkunft und Verpflegung. Geld, das die Schüler und Studenten zwischen 18 und 23 Jahre nicht haben. "Wir haben Anfang des Jahres einen gemeinnützigen Verein gegründet, der über Spenden finanziert wird und uns Wettkämpfe ermöglichen soll", sagt der 22-Jährige, der in Würzburg studiert und nebenbei im Ansbacher Tanzstudio unterrichtet.

Leider hänge der HipHop in Deutschland und Europa den anderen Ländern sehr hinterher, bedauert er. "Auf den Philippinen ist das ein Nationalsport, der gefördert wird. Diese Teams sind gecastet. Da kommen nur die Besten rein." Auch die Amerikaner und Australier hätten ein sehr hohes tänzerisches Level. Trotzdem haben #NotReal diesmal das Halbfinale anvisiert.

"Wir haben uns extra eine Turnhalle gemietet, in der wir einen Sprung üben können", erzählt Telenga stolz. Dreimal die Woche werde zwei bis vier Stunden intensiv trainiert, um bei der WM punkten zu können. Am meisten Sorge bereitet dem Studenten der Outfitwechsel während des Auftritts. Der habe schon bei der Vorrunde Punkte gekoste: "Wenn uns was runterfällt, gibt es Punktabzug."

 

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