Spendenaktion für den Frieden

700 Euro gesammelt: Nürnberger Kinder verkaufen Armbänder für die Ukraine

Markus Maisel

Online-Redaktion

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11.3.2022, 15:32 Uhr
Am Dienstag verkauften Emma (links) und Hanna Gottwald (rechts) mit ihrer Freundin Selbstgeflochtenes, um Spenden für die Ukraine zu sammeln. 

© privat Am Dienstag verkauften Emma (links) und Hanna Gottwald (rechts) mit ihrer Freundin Selbstgeflochtenes, um Spenden für die Ukraine zu sammeln. 

Wer am Dienstagnachmittag von der Lorenzkirche zum Hauptmarkt geschlendert ist, dem dürfte vielleicht ein Stand mit drei besonders hilfsbereiten Mädchen aufgefallen sein. Die beiden Nürnbergerinnen Hanna (6) und Emma Gottwald (9) haben am Narrenschiff gemeinsam mit ihrer Freundin Geld für die Ukraine gesammelt.

Mit eigens angefertigten Pappschildern und Spendenstand verkauften die drei Mädchen selbstgeflochtene Armbänder und Ohrringe in den Landesfarben der Ukraine, um Geld für die Menschen im Kriegsgebiet zu sammeln.

"Menschen haben uns leid getan"

Auf die Idee kamen die Schwestern beim Fernsehen: "Wir haben die Nachrichten gesehen - da haben uns die Menschen so leid getan, dass wir unbedingt helfen wollten", erzählen Hanna und Emma. Ihre Idee: Neue Materialien für die Bastelkiste kaufen, blau-gelben Schmuck basteln - und die selbst gefertigten Schmuckstücke in der Nachbarschaft verkaufen.

Nachdem sich beim Nachbarschaftsrundgang am Dienstag bereits eine stattliche Summe angesammelt hatte, kam Papa Thomas auf eine weitere Idee: In der Innenstadt könnten vielleicht noch mehr Menschen spenden.

"Eine Frau hat 100 Euro gespendet"

Gesagt, getan: Mit einer Kisten voller Armbänder, Ohrringe, bunten Pappschildern, Kuscheltieren und einer Spendenbox zogen die Kinder am Dienstag zum Narrenschiff.

Die selbst gefertigten Gegenstände der Mädchen. Ohrringe in ukrainischen Landesfarben.

Die selbst gefertigten Gegenstände der Mädchen. Ohrringe in ukrainischen Landesfarben. © privat

Die Aktion war ein voller Erfolg. Im Minutentakt kamen Menschen vorbei und schoben Bares durch den Münzschlitz. "Eine Frau wollte zwar kein Armband, aber sie hat uns 50 Euro gespendet", erzählen die beiden. Eine weitere Passantin gab sogar 100 Euro.

Für ihr junges Alter sind die Mädchen politisch schon ziemlich aktiv. So haben sich die Kinder bereits an der ein oder anderen Fridays for Future-Demo beteiligt. Auch bei der Friedensdemonstration am Kornmarkt waren die Mädchen dabei.

Spendenkonto eingerichtet

700 Euro haben die Mädchen insgesamt gesammelt. An welche Organisation sie das Geld überweisen, wollen sie sich noch überlegen. "Wir haben uns überlegt, die Summe für 'Ein Herz für Kinder' zu spenden", sagt Thomas, "eine andere Option wäre, dass wir den Betrag über meinen Arbeitgeber spenden - da wird die Summe nochmals verdoppelt."

Für die Familie geht es für die nächsten Tage jetzt erst einmal in die Berge zum Skifahren. Danach wollen die Kinder wieder Spenden sammeln. "Wir werden in der nächsten Woche auf jeden Fall wieder in der Innenstadt sein."

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