Ans Oberasbacher Rathaus müssen mehr Geschäfte

4.2.2016, 13:00 Uhr
Ans Oberasbacher Rathaus müssen mehr Geschäfte

© Thomas Scherer

Warum wurde aus dem Gewerbeverband der BDS, Herr Harbich?

Holger Harbich: Als es vergangenes Jahr darum ging, uns neu aufzustellen, habe ich angeregt, die schon immer bestehende Anbindung als Ortsverband im BDS Bayern auch namentlich zu übernehmen. Bayernweit sind hier über 160 000Betriebe mit ungefähr 350 000 Mitarbeitern organisiert. Manche unserer Mitglieder haben ohnehin moniert, dass der Begriff Gewerbeverband zu sehr auf das Handwerk abzielt. Wir sind aber offen für alle Selbständigen, auch Freiberufler wie Ärzte, Rechtsanwälte und Steuerberater.

 

Wie viele Selbständige gibt es in Oberasbach und wie groß ist die Zahl, die sich im BDS organisiert?

Harbich: Da gehen die Angaben auseinander. Sie schwanken zwischen 500 und 800. Ich halte den unteren Wert für realistisch, wenn man etwa die Photovoltaikanlagenbetreiber, Letztere sind nicht als klassische Unternehmer zu werten, abzieht. Wir haben derzeit 40 Mitglieder.

Da ist Luft nach oben.

Harbich: Wir hatten schon mal 80 Mitglieder, da wollen wir auch wieder hin. Unser Ziel ist es, die in Oberasbach vertretenen Branchen in ihrer gesamten Breite abzubilden.

 

Was bringt es einem Selbständigen, Mitglied im BDS zu sein?

Harbich: Wir wollen die Betriebe mit ihren Fähigkeiten und Angeboten für die Oberasbacher Bürger sichtbar machen und arbeiten zudem daran, untereinander ein großes Netzwerk zu bilden. Für Mitglieder gibt es beim BDS Hilfestellungen wie etwa Rechtsberatung oder einen verbilligten Fahrzeugkauf.

 

In der Vergangenheit war das Verhältnis des Gewerbeverbandes zur Stadt nicht immer spannungsfrei. Wie würden Sie die Situation jetzt beschreiben?

Harbich: Wir haben gerade erst mit der Bürgermeisterin und allen im Stadtrat vertretenen Parteien und Gruppierungen Gespräche geführt. Das war sehr positiv, es herrschte ein gutes Klima. Klar ist: Wir erreichen nur mit der Stadt zusammen etwas.

 

Was könnte man im Rathaus für die Gewerbetreibenden tun?

Harbich: Die Stadt könnte uns helfen, sichtbarer zu werden. Vielleicht mit einer Suchmaschine auf der kommunalen Homepage, bei der ich nach Produkten suchen kann und entsprechende Kontaktadressen erhalte. Auch ein Ansprechpartner oder Koordinator im Rathaus wäre gut.

 

Im Stadtrat wird immer wieder beklagt, dass es in Oberasbach an Gewerbeflächen fehle. Wie beurteilen Sie die Situation?

Harbich: Es gibt Firmen in Oberasbach, die gerne hier expandieren würden. Vor Jahren wurde ein Gewerbegebiet an der Leichendorfer Straße beschlossen und dann wieder gekippt. Aus den Gesprächen mit den Parteien habe ich mitgenommen, dass es Flächen gibt. Für uns wäre auf diesen Arealen auch ein passender Mix wichtig, nicht dass sich an anderer Stelle dann ein Leerstand auftut.

 

Wie sieht man beim BDS die Lage im Ortszentrum rund ums Rathaus?

Harbich: Wir stehen den geplanten Veränderungen, also dem Neubau der Tiefgarage und dem Platz für alle sowie den Projekten auf der Festwiese positiv gegenüber. Wir brauchen dort mehr Ladengeschäfte und Dienstleister, die Nahversorgung muss gesichert sein. Es darf nicht alles an die Rothenburger Straße abwandern.

 

Und was tut der BDS selbst, um die Werbetrommel zu rühren?

Harbich: Wir machen regelmäßig den offenen Unternehmertreff bei einzelnen Mitgliedern, um sie so in den Blickpunkt zu rücken. Da sind Geschäftsinhaber willkommen. Genauso wie bei unserem Küchengespräch zum Jahresauftakt am 19. Februar ab 19 Uhr beim KüchenTeam Schulz in der Wallensteinstraße 10. Am 12. Februar laden wir gemeinsam mit dem Arbeitskreis Klimaschutz ab 19.30 Uhr zu einem Informationsabend in die Aula der Grundschule Altenberg. Dabei geht es um das Thema „Plastikfreie Kommune Oberasbach“.

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