Auf den Spuren der alten Germanen
28.10.2010, 11:37 UhrDass dieses Paradies in Form des Wandergebietes rund um Oberreichenbach nur ein paar Kilometer nordwestlich des Großraums Nürnberg-Fürth-Erlangen liegt, wissen die Wenigsten. Wir haben uns daher aufgemacht und die sagenumwobene Teichlandschaft rund um Oberreichenbach und Tanzenhaid erforscht, um Sie, liebe Leser, dazu zu animieren, dieses Gebiet einmal zu durchwandern.
Die 1250 Einwohner zählende Gemeinde Oberreichenbach liegt in dem Dreieck zwischen Herzogenaurach / Emskirchen / Weisendorf und damit am Beginn des von mehr als tausend Teichen geprägten Aischgrundes.
Der Kinderwagen kann mit
Zur Wanderung (der Weg ist auch sehr gut mit dem Fahrrad oder einem geländegängigen Kinderwagen zu bewältigen) starten Sie am besten von dem Parkplatz, der neben dem Felsenkeller Geyer und dem Friedhof liegt. Folgen Sie zunächst der kleinen Asphaltstraße, die in den Wald hinein führt. An der ersten Weggabelung biegen Sie nach rechts in Richtung Tanzenhaid ab. Ab hier können Sie getrost den gelben Schildern «Kellerrunde Brauerei Geyer» folgen. An der nächsten Gabelung geht es wieder nach rechts, kurz darauf tauchen die Häuser von Tanzenhaid auf.
Erstmals urkundlich erwähnt wurde dieser Weiler um 1136. Der Überlieferung nach geht der Ortsname auf heidnische Tanzriten zurück. Hier sollen sich die Druiden in mondhellen Nächten zu mystischen Tänzen getroffen haben. Im Dreißigjährigen Krieg (1618 bis 1648) wurde Tanzenhaid weitgehend zerstört. Seit 1982 gehört dieses Gebiet mit den zum Teil wieder aufgebauten Häusern Alexander Graf zu Stolberg-Wernigrode aus Hirzenhain in Hessen.
Tipp: Nehmen Sie zur Wanderung ein Fernglas mit. Rund um die Tanzenhaider Weiher leben viele seltene Wasservögel und Amphibien, die man sonst kaum zu Gesicht bekommt.
Wenn Sie am Tanzenhaider Weiher vorbei sind, taucht kurz danach das Hinweisschild «Dachsbach 7 km» auf, dazu eine Wegemarkierung mit einem roten Kreuz auf weißem Grund. Dieser folgen Sie aber nur etwa 500 Meter, denn der damit beschilderte Weg führt nach Emelsdorf.
Auf der Kellerrunde
Nach Sintmannsbuch, dem nächsten markanten Ziel dieser Wanderung, müssen Sie sich rechts halten. Die nächsten 500 Meter können Sie sich von dem gelben Schild «Kellerrunde 4,4 km» leiten lassen. Dann sollten Sie allerdings geradeaus weiterwandern, vorbei an einem Hochsitz, bis Sie zu einem Baum kommen, den drei Schilder zieren, unter anderem «Landschaftsschutzgebiet». Nach ein paar Metern biegen Sie nach links ab und folgen diesem Waldweg, bis rechts eine große Lichtung auftaucht und der Wald zurückweicht.
Sie überqueren die mit gelben Entlüftungsrohren markierte Gasleitung und biegen an der Asphaltstraße, die von Emelsdorf nach Sintmannsbuch führt, nach rechts ab. Linker Hand schimmert der erste einer ganzen Kette von Weihern in der Sonne wie flüssiges Silber.
Nach etwa einem Kilometer erreichen Sie den Spirklesweiher, an dessen linkem Ufer wieder der Wald beginnt. Vor diesem Weiher biegen Sie scharf nach rechts ab und tauchen nach etwa 300 Metern wieder in den Wald ein. Hier geht es eine Weile leicht bergauf. Oben angekommen biegen Sie an der ersten Kreuzung nach rechts ab (hier steht ein verrostetes Schild «Durchfahrt verboten») und folgen der ehemaligen «Hochstraße», bis Sie an eine asphaltierte Querstraße kommen und der Wald sich auf der rechten Seite wieder öffnet.
WeiherWanderWeg
Hier lassen Sie das Verbotsschild «7,5 t» rechts liegen und folgen nach links den Schildern «WeiherWanderWeg». Sie wandern geradeaus weiter, bis Sie an die Erlesbachteiche kommen und in einiger Entfernung schon den Kirchturm von Oberreichenbach sehen. Geleitet von diesem können Sie sich jetzt nicht mehr verlaufen. Jetzt sollten Sie nur mehr zum Parkplatz am «Felsenkeller Geyer» zurückfinden. Das ist ab hier relativ einfach: Sie wandern vor bis zum Ortsschild von Oberreichenbach und dem Hinweis «Schule». Kurz davor biegen Sie nach rechts ab und halten sich am Waldrand entlang bis zu dem Parkplatz auf dem Ihr Auto steht.
Doch nicht nur Ihr fahrbarer Untersatz wartet auf Sie, sondern auch endlich die Gelegenheit zu einer deftigen Brotzeit, mit der die vier Oberreichenbacher Gasthäuser aufwarten. Ganz berühmt sind die köstlichen Bratwürste und das süffige Bier, das in der hauseigenen Brauerei des Gasthauses Geyer gebraut wird.
Tipp: Nehmen Sie sich für unterwegs zumindest genug zu trinken mit, denn entlang der hier beschriebenen Elf-km-Route besteht keine Möglichkeit zur Einkehr, es sei denn, Sie machen einen Abstecher nach Emelsdorf oder Sintmann.
Wer sich auch noch kulturell weiterbilden will, besucht vor oder nach der Wanderung die sehenswerte, aus dem Jahr 1450 stammende Ägidienkirche, die nach wie vor am ersten Septemberwochenende Mittelpunkt der Oberreichenbacher Kirchweih ist.
Weitere Informationen:
Gemeinde: Telefon: 0 91 04 / 7 39