Beschlagnahmtes Tier
Haltung zu teuer? Übergewichtigem Krokodil droht in Bayern der Tod
13.06.2025, 09:39 Uhr
Exotische Schlangen, Echsen und Spinnen findet man in Bayern eigentlich nur in Tiergärten und Zoos. Doch auch die Mitarbeiter in der Münchener Reptilienauffangstation haben täglich mit solchen Tieren zu tun. Im Gegensatz zu Zoos werden die Tiere dort aber nicht ausgestellt, stattdessen wird ihnen geholfen.
In der Auffangstation landen jedes Jahr zwischen 200 und 500 "Fundtiere". Die meisten Gäste sind ausgesetzte oder zurückgelassene Tiere, verletze Wildtiere oder blinde Passagiere. Aktuell beschäftigt die Mitarbeiter ein besonders großer Fall.
Beulenkrokodil konfisziert
Auf ihrer Instagram-Seite stellt die Auffangstation regelmäßig Bilder und Videos von Bewohnern und Neuankömmlingen. In einem kürzlich geteilten Beitrag sind mehrere große Schlangen und ein Krokodil zu sehen. Die Riesenschlangen und das Beulenkrokodil seien vom Veterinäramt in Thüringen konfisziert und nun nach München gebracht worden, erklärt ein Mitarbeiter.
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Nach der Ankunft werden Gewicht und Größe der Tiere ermittelt, außerdem müssen einige Tests, beispielsweise auf Pilze oder Viren, durchgeführt werden. Doch genau hier liegt das Problem. Für eine Übernahme zähle vor allem die finanzielle Absicherung der Versorgung, die in solchen Fällen von der Behörde gewährleistet werden müsse. Nach Angaben der Auffangstation hat sich die Behörde bislang aber noch nicht eindeutig zur Kostenübernahme geäußert.
Droht "Knöpfchen" der Tod?
In der Einrichtung kann das Beulenkrokodil nicht ewig bleiben. Gegenüber Bild erklärt der Leiter der Station, Briefe an Zoos in ganz Europa geschickt zu haben. Doch offenbar hat niemand Interesse an einem übergewichtigen Krokodil mit dem Namen "Knöpfchen". Auch die Vermittlung an private Interessenten gestalte sich aufgrund der strengen Auflagen für die Haltung als äußerst schwierig.
Sollte sich niemand finden, der die Verantwortung und die Kosten für "Knöpfchen" übernehmen und auch die Haltungsauflagen erfüllen kann, führt womöglich kein Weg an einer Tötung vorbei. Im Gespräch mit Bild erklärten die bisherigen Halter, das Tier zwar gerne zurücknehmen zu wollen. Sie könnten die Bedingungen für eine Haltung jedoch nicht erfüllen. Nach Informationen der Zeitung sei eine Entscheidung über das weitere Vorgehen aber noch nicht getroffen worden.