Glücksspiel
Illegales Glücksspiel in Bayern auf Rekordhoch
25.05.2025, 04:19 Uhr
Die Zahl der Ermittlungsverfahren wegen illegalen Glücksspiels steigt in Bayern immer weiter an - zuletzt sogar rasant. Im vergangenen Jahr wurden 1.185 Verfahren registriert, mehr als eineinhalbmal so viele wie im Jahr zuvor mit 762. Das geht aus einer Antwort der Staatsregierung auf eine Landtags-Anfrage der Grünen hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Zum Vergleich: Im Jahr 2018 waren nach Angaben der Grünen lediglich 77 Ermittlungsverfahren wegen illegalen Glücksspiels gezählt worden.
Die Grünen-Fraktion fordert deshalb konsequente Gegenmaßnahmen: mehr Personal und eine bessere Ausstattung für die Ermittlungsbehörden auf Landesebene und auf kommunaler Ebene, mehr Präventions- und Aufklärungsarbeit, insbesondere im Jugendbereich, und eine verstärkte Zusammenarbeit von Ordnungsämtern, Polizei und Strafverfolgungsbehörden.
„Zahlen gehen durch die Decke“
„Illegales Glücksspiel ist längst kein Randphänomen mehr. Seit Jahren gehen die Fallzahlen durch die Decke, die Staatsregierung hätte längst handeln können“, sagte Tim Pargent, Sprecher für Finanzen der Landtags-Grünen. Die unzureichende finanzielle und personelle Ausstattung der Kommunen und der Strafverfolgungsbehörden sei der Nährboden, auf dem die organisierte Kriminalität und Strukturen, die der Abzocke dienten, „munter weiterwachsen“.
„CSU und Freie Wähler müssen jetzt endlich handeln“, forderte er. Es brauche konsequente Kontrollen, genügend Einsatzkräfte und breite Angebote für Prävention und Aufklärung. „Vor allem junge Menschen, Süchtige und Suchtgefährdete müssen wirksam geschützt werden. Nur so lässt sich das illegale Glücksspiel effektiv bekämpfen“, betonte der Grünen-Politiker.
Die Grünen räumen allerdings auch ein, dass Bayern nicht allein sei, sondern einem bundesweiten Trend folge: Auch deutschlandweit sei die Zahl der Delikte beim unerlaubten Glücksspiel seit einigen Jahren stark angestiegen.