Kriminalität
Senioren um Geld und Schmuck gebracht - Anklage erhoben
12.05.2025, 19:55 Uhr
Sie sollen sich als Pflegekräfte ausgegeben und aus Einrichtungen in ganz Deutschland Wertgegenstände und Bargeld gestohlen haben: Nun hat die Staatsanwaltschaft Traunstein Anklage gegen sieben Tatverdächtige erhoben, die Bandendiebstähle begangen haben sollen. Wie die Staatsanwaltschaft mitteilte, handelt es sich um vier Männer und drei Frauen im Alter zwischen 32 und 39 Jahren. Das Landgericht Traunstein muss nun entscheiden, ob es zum Prozess kommt.
Zwischen Mitte April und Anfang November sollen die sieben Schmuck und mindestens 174.000 Euro Bargeld erbeutet haben. Die Behörde geht von 30 vollendeten und 17 versuchten Diebstählen aus. Die Tatverdächtigen waren Anfang November festgenommen worden und befinden sich seither in Untersuchungshaft.
Mögliches Diebesgut sichergestellt
In mehreren Pfandleihhäusern im Raum Duisburg seien Goldschmuck, Diamantringe und Goldbarren sichergestellt worden, da der Verdacht bestand, dass diese aus dem Diebesgut stammten, hieß es.
Bei den Taten soll die mutmaßliche Diebesbande stets auf dieselbe Weise vorgegangen sein: Während einer der als Pfleger verkleideten Täter sich an der Wohnungstür das Vertrauen eines Bewohners einer betreuten Wohneinrichtung erschlich und dann Zutritt zu dessen Wohnung verschaffte, soll ein zweiter unbemerkt gefolgt sein und Wertgegenstände gestohlen haben. Ein dritter Beteiligter soll als Fahrer fungiert haben. Bei den einzelnen Diebstählen sollen sich die sieben Personen abgewechselt haben.
Nachdem es im Juni 2024 einen mutmaßlichen Bandendiebstahl von falschen Pflegekräften im Bereich Grassau (Landkreis Traunstein) gegeben hatte, fielen den Ermittler ähnlich gelagerte Fälle im gesamten Bundesgebiet auf. Die Ermittlungen leitete eine Spezialabteilung der Staatsanwaltschaft Traunstein.