Naturschauspiel

Viele Gespinstmotten - Raupen hüllen Sträucher in Schleier

21.05.2025, 10:43 Uhr
Die Gespinste sehen gruselig aus, sind aber ungefährlich. (Archivfoto)

© Jens Büttner/dpa Die Gespinste sehen gruselig aus, sind aber ungefährlich. (Archivfoto)

Derzeit lassen sich viele in silbrige Schleier eingehüllte Sträucher und Bäume in Bayern beobachten. Verantwortlich dafür sind die Raupen einiger Gespinstmottenarten, die unter dem Schleier die Blätter vollständig abfressen. Gefährlich ist der Befall nach Angaben des bayerischen Naturschutzverband LBV nicht und auch die Gehölze überstehen ihn meist unbeschadet.

Das Naturschauspiel trete in diesem Jahr wegen der günstigen Wetterbedingungen für die Gespinstmotten verstärkt auf, erläutert Insekten-Expertin Tarja Richter. „Ein milder Winter und ein trocken-warmes Frühjahr sind ideale Voraussetzung für eine Massenvermehrung der kleinen, weißen Falter.“

Natürliche Feinde statt Insektengift

Diese überwintern laut der Expertin als winzige Raupen in den Gehölzen. Im späten Frühling fressen sie zunächst die Blattknospen an und beginnen mit den Gespinsten, die sie vor Fressfeinden und Regen schützen sollen. Unter dem Schleier fressen die Raupen den Baum oder Strauch bis Mitte Juni kahl. Danach verpuppen sie sich. Anfang Juli schlüpfen die Falter.

Richter rät davon ab, Insektengift gegen die Gespinstmotten einzusetzen. „Der Eingriff von Insektengift ist in den meisten Fällen nicht erfolgreich und schadet zudem der Umwelt, da von den Giften auch die natürlichen Gegenspieler der Gespinstmotten betroffen sind.“ Neben Vögel verhinderten bis zu 80 Insektenarten wie Schlupfwespen und Raubwanzen, dass sich die Motten ungehindert vermehren könnten. Die Bäume und Sträucher trieben meist im selben Jahr wieder aus.